Offene Haftbefehle: Tausende Straftäter werden gesucht
Die Zahl der offenen Haftbefehle ist in Niedersachsen im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren erneut gesunken. Warum Inhaftierungen scheitern, hat unterschiedliche Gründe.
Am 1. Juli 2024 gab es 14.450 sogenannte Fahndungsausschreibungen, wie das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen mitteilte. Ein Jahr zuvor seien es noch 14.688 - und im Juli 2022 sogar 15.309 - gewesen. Die Zahlen seien nicht gleichzusetzen mit gesuchten Menschen, betonte das LKA. Denn Menschen könnten auch wegen mehrerer Delikte gesucht werden. Mit 3.385 machen laut LKA Ordnungswidrigkeiten den größten Teil der Fahndungen aus.
25 offene Haftbefehle wegen Mordes oder Totschlags
Wegen Diebstahls und Unterschlagung sind laut LKA 1.648 Haftbefehle offen, wegen Betrug und Untreue 924. Nur 25 Fahndungen beziehen sich demnach auf Straftaten gegen das Leben wie Mord und Totschlag. Am häufigsten scheiterten Inhaftierungen, weil der Aufenthaltsort von Straftätern nicht bekannt sei oder sie an ihrer Meldeanschrift nicht angetroffen werden würden, so das LKA weiter. Es sei aber auch möglich, dass sich mutmaßliche Täter ins Ausland abgesetzt hätten. Zum Teil seien Verurteilte auch ins Ausland abgeschoben worden und verbüßten dort ihre Strafe.