Niedersächsische Justiz setzt auf künstliche Intelligenz
Durch den verstärkten Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) soll die niedersächsische Justiz entlastet werden. Auch auf anderen Feldern der Digitalisierung geht es laut Ministerium voran.
KI-Systeme könnten beispielsweise sogenannte Massenverfahren mit grundsätzlich identischen Sachverhalten besser strukturieren. Das passiere, indem sie Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der Fälle herausarbeiten, sagte der Sprecher des Justizministeriums, Hans-Christian Rümke, der Deutschen Presse-Agentur.
Hilfe bei Gerichtsurteilen
Zudem könnte die KI auch bei der Errechnung von familienrechtlichen Ansprüchen oder bei wirtschaftsstrafrechtlichen Ermittlungsverfahren zum Einsatz kommen. Die Analyse von Gerichtsurteilen in Datenbanken soll laut Rümke ebenso erprobt werden.
Fortschritte bei Digitalisierung der Justiz
Die Digitalisierung in der niedersächsischen Justiz schreite auch generell voran. So werde in zahlreichen Gerichten bereits mit der sogenannten elektronischen Akte gearbeitet. Bis 2026 soll diese flächendeckend eingeführt sein. Außerdem könnte alle 128 Gerichte in Niedersachsen Videoverhandlungen durchführen. "Von dieser Möglichkeit wird immer mehr Gebrauch gemacht", sagte Rümke. Wegen der Corona-Pandemie gab es im Frühjahr 2021 alleine am Landgericht Hannover binnen zwei Monaten über 200 Videoverhandlungen.