Neue Datenbank für krebserregendes Radon in Niedersachsen
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter und die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) bauen gemeinsam eine neue Datenbank für das radioaktive Gas Radon auf.
Es gehe darum, die Folgen von Radon auf das blutbildende System im menschlichen Körper besser zu verstehen, heißt es. Dazu sammelt die UMG Bioproben wie Blut und Speichel von Personen, die einer bekannten Radon-Belastung ausgesetzt waren. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen zu einem verbesserten Schutz vor Radon beitragen. Die Datenbank selbst wird beim BfS angesiedelt sein. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird mit knapp 700.000 Euro vom Bundesumweltministerium finanziert. Eine vergleichbare Radon-Biobank gibt es bisher weder in Deutschland noch im Ausland.
Wissen über die Wirkung von Radon auf Menschen erweitern
Radon ist nach Angaben des BfS eine der Hauptursachen von Lungenkrebs. Das radioaktives Gas entstehe im Boden. Von dort könne es zum Beispiel durch Risse im Fundament oder durch undichte Kabel- und Rohrleitungen in Gebäude eindringen und sich in der Raumluft anreichern. In den wenigen bisherigen Studien am Menschen sei vor allem biologisches Material von Männern untersucht worden. Die neue Radon-Biobank nehme nun die gesamte Bevölkerung unabhängig von Alter und Geschlecht in den Blick. Insgesamt sollen Daten und Bioproben von etwa 600 Personen aus etwa 200 Haushalten gesammelt werden.