Nach Ausbruch: Maßregelvollzug Moringen will sicherer werden
Der Maßregelvollzug in Moringen (Landkreis Northeim) soll nach dem Ausbruch eines Straftäters im Juni besser gesichert werden. Wie der 33-Jährige fliehen konnte, ist noch nicht abschließend geklärt.
Es sollen dazu auch keine Details bekanntgegeben werden, damit es keine Nachahmer gibt, teilte das zuständige Sozialministerium am Montag mit. Im Moment untersuchen die Ermittler noch, wie es genau zur Flucht kommen konnte. Dazu gehöre die Klärung von Fragen wie denen, ob der 33-Jährige ein Werkzeug benutzt oder einfach sein Essensbesteck einbehalten und zweckentfremdet habe. So soll festgestellt werden, welche baulichen und technischen Veränderungen notwendig sind, damit der Maßregelvollzug in Moringen künftig sicherer wird. Zurzeit würden verschiedene Maßnahmen geprüft und gegeneinander abgewogen, hieß es. Zum Beispiel könnten Fenstergriffe in den Zellen abmontiert werden. Details möchte das Ministerium nicht offenlegen.
Mehr als zehn Ausbrüche seit 2000
Wie das Ministerium mitteilte, sind seit Anfang des Jahres 2000 13 Menschen aus dem Maßregelvollzug in Moringen geflohen. Die Menschen, die in Moringen untergebracht seien, litten an psychischen Krankheiten oder seien drogenabhängig und würden dort therapiert. Entsprechend unterscheide sich die Unterbringung von der in einer Justizvollzugsanstalt.
Straftäter war bereits aus anderer Einrichtung geflohen
Nach dem entflohenen 33-jährigen Straftäter wird weiterhin gefahndet. Laut Sozialministerium war der Mann aktiv aus dem geschlossenen Bereich der Einrichtung entwichen. Der Mann war nach Moringen verlegt worden, nachdem ihm im vergangenen Jahr bereits die Flucht aus einer weniger gesicherten Einrichtung eines Maßregelvollzugs gelungen war.