Ausbruch aus Maßregelvollzug Moringen: Mann weiter auf der Flucht
Die Polizei sucht immer noch nach einem Straftäter aus Niedersachsen. Der 33-Jährige war vor zwei Wochen aus dem Maßregelvollzugszentrum in Moringen (Landkreis Northeim) entkommen.
Der Gesuchte ist laut Polizei vermutlich in der Nacht zum 24. Juni aus der Klinik für psychisch kranke Straftäter geflüchtet. Der 33-Jährige war im geschlossenen und gesicherten Bereich der Einrichtung untergebracht, wie das Sozialministerium mitteilte. Die Behörden gingen zunächst von keiner konkreten Gefahr für die Bevölkerung durch den Mann aus.
Gesuchter wegen Körperverletzung verurteilt
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Verden ist der 33-Jährige wegen eines Beschlusses des Landgerichts Verden in Moringen untergebracht. Das Landgericht habe ihn im Mai 2022 wegen gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt und seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. Diese erfolgte nach Paragraf 63 des Strafgesetzbuches. Eine solche Maßregel wird angeordnet, wenn jemand eine rechtswidrige Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit oder der verminderten Schuldfähigkeit begangen hat, und wenn infolge seines Zustandes erhebliche rechtswidrige Taten zu erwarten sind.
Umfassende Suche mit Hubschrauber und Hunden
Die Polizei hatte nach Bekanntwerden der Flucht zunächst eine Fahndung eingeleitet, bei der auch ein Hubschrauber und ein Mantrailer-Hund eingesetzt wurden. Der 33-Jährige stammt aus dem Landkreis Diepholz. An einer möglichen Spur in die Region war der dortigen Polizei zufolge nichts dran. Der Mann habe früher eine Wohnanschrift und Angehörige im Landkreis gehabt, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage des NDR in Niedersachsen. "Es gibt keine Erkenntnisse, dass er sich hier im Bereich aufhält", sagte der Sprecher. "Er hat im Moment keinen Bezug hierher."
Landkreis Northeim: Keine Anhalter mitnehmen
Die Polizei in Northeim geht davon aus, dass der Flüchtige den Landkreis verlassen hat. Sie hält dennoch ihren Aufruf an Autofahrerinnen und Autofahrer aufrecht, keine Anhalter mitzunehmen, wie ein Sprecher dem NDR in Niedersachsen sagte.