Mehr Gewalttaten gegen Polizisten in Niedersachsen
Polizisten werden auch in Niedersachsen immer wieder selbst Opfer von Gewalt. Laut Bundeskriminalamt wurden im vergangenen Jahr 3.607 Fälle verzeichnet. Das sind 2,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Mehr als 8.100 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte wurden demnach in Niedersachsen als Opfer einer Gewalttat registriert. Bei mehr als der Hälfte der Fälle handelt es sich um Widerstandshandlungen. Gezählt wurden aber auch sechs versuchte Mord- oder Totschlagsdelikte sowie 62 Fälle der gefährlichen und schweren Körperverletzung.
Verletzung muss nicht körperlich sein
Nach Definition des BKA müssen Beamte nicht körperlich verletzt werden, damit eine Tat als Gewalt gegen Polizisten erfasst wird. "Ausreichend ist, wenn aus allgemeiner Feindseligkeit gegen den Staat oder aus persönlichen Motiven gegen die Amtsträgerin oder den Amtsträger oder aus anderen Beweggründen gehandelt wird", heißt es dazu. In diese Kategorie fallen zum Beispiel auch Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte.
Mehr als die Hälfte aller Beamten in Osnabrück betroffen
Alarmiert über die Entwicklung zeigte sich der Osnabrücker Polizeipräsident Michael Maßmann. 570 Angriffe auf Beamte gab es laut BKA allein im Bereich der Direktion Osnabrück. 1.400 Polizistinnen und Polizisten seien im vergangenen Jahr von Angriffen betroffen gewesen, laut Maßmann sind das mehr als die Hälfte aller in Osnabrück tätigen Polizeibeamten. Der Polizeipräsident sprach von einem sehr gefährlichen und bedenklichen Trend. Es sei unbegreiflich, warum Menschen, die anderen helfen wollen, selbst angegangen und absichtlich verletzt werden.