Ein Beamter des Justiz Vollzuges geht durch einen Gang in einem Gefängnistrakt. © NDR Foto: Julius Matuschik

Mehr Drogen in niedersächsischen Gefängnissen sichergestellt

Stand: 12.04.2025 10:27 Uhr

Obwohl die Hafträume in niedersächsischen Gefängnissen im vergangenen Jahr seltener durchsucht wurden, hat sich die Zahl der Drogenfunde dort in den letzten Jahren fast verdoppelt.

Das teilte das Justizministerium in Hannover mit. Demnach gab es im vergangenen Jahr 1.017 Drogenfunde. Das seien deutlich mehr als im Vorjahr (829 Funde) und fast doppelt so viele wie noch im Jahr 2020 (575). Dafür sind den Angaben zufolge weniger gefährliche Gegenstände sichergestellt worden. Während bei Durchsuchungen 2020 noch 1.094 gefährliche Gegenstände gefunden worden seien, seien es im vergangenen Jahr nur noch 621 gewesen.

Neben Drogen und Waffen: Mehr als 500 Handys sichergestellt

Dem Ministerium zufolge gelten Gegenstände als gefährlich, wenn diese als "Angriffs- oder Verteidigungsmittel" verwendet werden können. Dazu zählen demnach angeschliffene Bestecke, Werkzeuge, ausgebaute Rasierklingen, Einwegspritzen oder sogenannte Hiebwaffen wie Messer oder Schlagringe. Neben Waffen und Drogen seien bei Durchsuchungen im vergangenen Jahr auch 519 Mobiltelefone bei Häftlingen gefunden worden.

Weniger Durchsuchungen, aber mehr Häftlinge in den Gefängnissen

Wie das niedersächsische Ministerium mitteilte, sitzen Stand April diesen Jahres landesweit rund 5.100 Menschen in Haft. Obwohl heute mehr Menschen inhaftiert seien als in den Vorjahren, sei die Zahl der Durchsuchungen von mehr als 81.000 (2021) auf rund 75.700 (2024) zurückgegangen. Dem Justizvollzugsgesetz zufolge dürfen die Gefangenen, ihre Sachen und die Hafträume regelmäßig durchsucht werden. Hafträume werden laut dem Ministerium mindestens einmal im Monat durchsucht.

Weitere Informationen
Akten liegen auf einem Tisch. © picture alliance/dpa Foto: Swen Pförtner

Richterbund warnt: Vertrauen in den Rechtsstaat in Gefahr

Zu wenig Personal, zu viele Fälle: Die Staatsanwaltschaften in Niedersachsen versinken in Arbeit. mehr

Sitzungssaal von innen, menschenleer. © NDR Foto: Julius Matuschik

Verschobene Prozesse belasten mutmaßliche Opfer

Überlastete Gerichte in Niedersachsen? Verschobene und geplatzte Prozesse lassen mutmaßliche Opfer am Rechtssystem zweifeln. mehr

Eine Frau sitzt an einem Laptop, auf dem ein Mann beim Videochat zu sehen ist. © Colourbox Foto: Aleksandr

Einmalig in Niedersachsen: Polizei testet Online-Vernehmungen

Die Dienststelle in Stade ist nach eigenen Angaben landesweit die erste mit diesem Angebot. Der Test startet ab April. mehr

Dieses Thema im Programm:

Aktuell | 12.04.2025 | 08:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Der Kühlturm des ehemaligen Kraftwerkes Mehrum sackt nach seiner geplanten Sprengung in sich zusammen. © NDR

Kohlekraftwerk Mehrum: 130 Meter hoher Kühlturm gesprengt

150 Kilogramm Sprengstoff haben den Kühlturm zum Einsturz gebracht. Auch der Schornstein soll in diesem Jahr gesprengt werden. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen