Mehr Drogen in niedersächsischen Gefängnissen sichergestellt
Obwohl die Hafträume in niedersächsischen Gefängnissen im vergangenen Jahr seltener durchsucht wurden, hat sich die Zahl der Drogenfunde dort in den letzten Jahren fast verdoppelt.
Das teilte das Justizministerium in Hannover mit. Demnach gab es im vergangenen Jahr 1.017 Drogenfunde. Das seien deutlich mehr als im Vorjahr (829 Funde) und fast doppelt so viele wie noch im Jahr 2020 (575). Dafür sind den Angaben zufolge weniger gefährliche Gegenstände sichergestellt worden. Während bei Durchsuchungen 2020 noch 1.094 gefährliche Gegenstände gefunden worden seien, seien es im vergangenen Jahr nur noch 621 gewesen.
Neben Drogen und Waffen: Mehr als 500 Handys sichergestellt
Dem Ministerium zufolge gelten Gegenstände als gefährlich, wenn diese als "Angriffs- oder Verteidigungsmittel" verwendet werden können. Dazu zählen demnach angeschliffene Bestecke, Werkzeuge, ausgebaute Rasierklingen, Einwegspritzen oder sogenannte Hiebwaffen wie Messer oder Schlagringe. Neben Waffen und Drogen seien bei Durchsuchungen im vergangenen Jahr auch 519 Mobiltelefone bei Häftlingen gefunden worden.
Weniger Durchsuchungen, aber mehr Häftlinge in den Gefängnissen
Wie das niedersächsische Ministerium mitteilte, sitzen Stand April diesen Jahres landesweit rund 5.100 Menschen in Haft. Obwohl heute mehr Menschen inhaftiert seien als in den Vorjahren, sei die Zahl der Durchsuchungen von mehr als 81.000 (2021) auf rund 75.700 (2024) zurückgegangen. Dem Justizvollzugsgesetz zufolge dürfen die Gefangenen, ihre Sachen und die Hafträume regelmäßig durchsucht werden. Hafträume werden laut dem Ministerium mindestens einmal im Monat durchsucht.
