Landesverkehrswacht: Immer weniger Kinder können Fahrrad fahren
In Niedersachsen können immer weniger Schulkinder fahren. Der Trend zeigt sich laut Landesverkehrswacht auch bundesweit. Einer der Hauptgründe sei mangelnde Bewegung bei Kindern.
Nur durch Bewegung würden Kinder lernen, sicher in ihren Bewegungen zu werden - und somit letztlich sichere Radfahrer und Radfahrerinnen, sagt Susanne Osing von der Landesverkehrswacht Niedersachsen mit Zuständigkeit für den Kindergarten- und Grundschulbereich. Auch wenn genaue Zahlen fehlten, sei der Rückgang fahrradfahrender Kinder jährlich bei der Radfahrausbildung in den vierten Klassen zu beobachten, so Osing. Dass motorische Fähigkeiten bei kleinen Kindern immer schlechter ausgebildet seien, zeige sich zudem bei Besuchen in Kitas, sagt der Geschäftsführer der Landesverkehrswacht, Nicolai Engel.
Zugeparkte Spielflächen und Elterntaxis als Probleme
Bewegungsarme Aktivitäten hätten bereits seit der Jahrtausendwende zugenommen. Gründe dafür sind laut Landesverkehrswacht beispielsweise zunehmender TV-Konsum, zugeparkte Spielflächen und sogenannte Elterntaxis. Weil nicht auf der Straße gespielt werden könne oder weil der Schulweg nicht stattfinde, gehe für Kinder so "Verkehrserlebnisraum verloren", erklärt Osing. Rüdiger Henze, der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), spricht sich deshalb für Sperrzonen etwa vor Schulen aus. Der Weg zu diesen sei der ideale Lernraum für Kinder, um das Verkehrsgeschehen wahrzunehmen.