Ein Schüler einer vierten Klasse meldet sich im Unterricht. © picture alliance/dpa | Jens Kalaene Foto: Jens Kalaene

Land will kolonialistische Stereotype aus Schulbüchern verbannen

Stand: 12.05.2023 09:00 Uhr

Die rot-grüne Landesregierung will die Lehrpläne in Niedersachsen in Bezug auf Kolonial-Geschichte reformieren. Die Auswirkung von Ausbeutung und Rassismus sei in betroffenen Ländern bis heute spürbar.

"Es muss Verantwortung übernommen werden für die Gräueltaten des Kolonialismus", sagte Lena Nzume (Grüne). "Überall finden sich Spuren und kolonial-rassistische Aussagen und Andeutungen, so auch in Schulbüchern und Lernmaterialien", sagte Nzume weiter. Das will die niedersächsische Landesregierung ändern. Bei der Reform gehe es darum "das öffentliche Bewusstsein für die deutsche Kolonialgeschichte zu schärfen".

Lehrkräfte seien nicht gut genug ausgebildet

Auch die Ausbildung der Lehrkräfte soll dahingehend verbessert werden. "Lehrkräfte sind nicht ausreichend darin ausgebildet, sich kritisch mit diesen Inhalten auseinanderzusetzen", sagt die Grünen-Politikerin. "Rassismuskritische Perspektiven" seien nicht Teil ihrer Ausbildung. Ein SPD-Sprecher bestätigte die Pläne, auch die Lehrkräfte-Ausbildung zu reformieren. "Die Regierungsparteien haben sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, die kritische Auseinandersetzung mit der europäischen Kolonialgeschichte zu fördern", so der Sprecher.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 12.05.2023 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bildung

Neuzeit

Schule

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette wird von Polizisten zu einem Hubschrauber geführt. © Screenshot

Operierte Daniela Klette zeitweise von Bremen aus?

Die mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin hatte laut Staatsanwaltschaft zwei Wohnungen in der Hansestadt gemietet. mehr