Länder-Tarifstreit: Auch Winterdienst am Warnstreik beteiligt
Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sind am Mittwoch in Niedersachsen erneut in den Warnstreik getreten, darunter auch Beschäftigte des Winterdienstes. Einige Schulen setzten deshalb auf Distanzunterricht.
Zum Warnstreik hatte die Gewerkschaft ver.di vor dem Hintergrund des Tarifstreits mit den Ländern aufgerufen. An einer Kundgebung in Hannover nahmen laut der Gewerkschaft ver.di rund 5.500 Menschen am Mittwoch auf dem Opernplatz teil. In Bremen waren es demzufolge rund 3.000 Beschäftigte. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hatte bereits am Dienstag die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit gebeten, da der Deutsche Wetterdienst (DWD) für den Morgen vor Glätte gewarnt hatte. Komplett ausfallen sollte der Winterdienst wegen des Warnstreiks demnach aber nicht, private Firmen sollten einspringen.
Warnstreik: Online-Unterricht für Schüler im Landkreis Wesermarsch
Wegen des Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben die Schulen im Landkreis Wesermarsch am Mittwoch für einen Tag in den Distanzunterricht gewechselt. Das teilte der Landkreis mit. Denn es sollten keine Busse fahren, zudem sollte auch die Hunteklappbrücke an der B212 gesperrt werden. Auch im nördlichen Landkreis Friesland ist der Präsenzunterricht an allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen ausgefallen, wie der Landkreis auf seiner Homepage mitteilte. Betroffen war das Wangerland, Jever, Schortens und Sande. Das Busunternehmen Weser-Ems-Bus hatte den Busverkehr am Mittwochmorgen nicht sicherstellen können, hieß es. Es sollte eine Notbetreuung geben. In Leer wirkte sich der Warnstreik ebenfalls aus: Die Jann-Berghaus-Brücke blieb den ganzen Tag über hochgeklappt - Autofahrer mussten über den Emstunnel ausweichen.
Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn
Erst in der vergangenen Woche waren viele Straßenmeistereien in Niedersachsen dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di gefolgt und hatten 24 Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Hintergrund des Ausstandes ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst der Länder. Die Gewerkschaften, darunter unter anderem ver.di, wollen mit dem Warnstreik in den laufenden Tarifverhandlungen Druck auf die Arbeitgeber machen. Sie fordern für die Mitarbeitenden 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro sowie 200 Euro mehr für Nachwuchskräfte. Die Verhandlungen sollen am Donnerstag fortgesetzt werden.