Kriegsmunition vor Schillig: Kampfmittelexperten beenden Einsatz
Im Watt vor Schillig (Landkreis Friesland) haben Kampfmittelräumer am Montag Weltkriegsmunition eingesammelt. Ein Spaziergänger hatte die rostigen Metallteile am Samstag in Strandnähe entdeckt.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat den Einsatz im Badeort Schillig in der Gemeinde Wangerland am Montagabend erfolgreich abgeschlossen und die Munitionsteile eingesammelt. Dabei handelte sich nach Angaben der Experten vor allem um Zünder französischer Artilleriemunition und Granatsplitter von Flugabwehrgeschützen. Der Einsatz der Kampfmittelexperten hatte sich am Montag zunächst verzögert. Ein Grund dafür: Bei Hochwasser liegt die Fundstelle, die etwa 600 Meter vom Strand weg ist, eineinhalb Meter tief unter Wasser. Am Nachmittag konnten Experten die Fundstelle dann inspizieren - und trafen die Entscheidung, dass man die circa 40 kleinen Haufen rostiger Metallteile in Eimern einsammeln kann. Dass die Kampfmittelräumer die mutmaßliche Munition nicht an Ort und Stelle entschärft oder gesprengt haben, sprach bereits dafür, dass von ihnen keine große Gefahr mehr ausging.
Urlauber in Schillig hatten "mulmiges Gefühl"
Am Strand von Schillig hat der Munitionsfund in den vergangenen Tagen für viel Aufregung gesorgt. Die Feuerwehr hatte rund um die betroffene Stelle im Watt eine Fläche von gut 500 Quadratmetern mit Flatterband und Stangen abgesperrt. Seitdem passten Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) auf, dass niemand dorthin schwimmt oder, bei Ebbe, geht. Dabei hatte es die DLRG nach eigenen Angaben immer wieder mit Schaulustigen zu tun, die extra zum Fundort kamen, Fotos mit den Fundstücken machen und die mutmaßlichen Kampfmittel anfassten. Auf andere habe der Fund dagegen abschreckend gewirkt. "Einige Urlauber haben gesagt, dass das schon ein mulmiges Gefühl ist und eine komische Vorstellung, dass sowas wie Kriegsmunition angespült wird", sagte Rettungsschwimmerin Manuela Ganzer.