Kinder krank: Eltern fehlen deutlich häufiger bei der Arbeit
Die Krankenkassen haben im Jahr 2022 einen starken Anstieg bei Kindkrankmeldungen von Eltern verzeichnet. Allein in Niedersachsen wurden Hunderttausende Fehltage angesammelt, hieß es.
Aus den Daten von AOK und Techniker Krankenkasse (TK) geht hervor, dass sich Mütter und Väter im vergangenen Jahr deutlich häufiger von der Arbeit abgemeldet haben, weil sie ihre kranken Kinder betreuen mussten, als noch 2021. Allein die AOK verzeichnete 2022 rund 330.000 beantragte Kindkrank-Tage und knapp 115.000 Anträge auf krankheitsbedingtes Kinderkrankengeld - ein Anstieg von 47 Prozent. Die TK berichtet sogar von einem neuen Rekord: rund 54.000 Anträge und damit ein Plus von 43 Prozent.
Antragsaufkommen im gesamten Jahr sehr hoch
Die Zahlen deckten sich mit den Berichten von Kinderärztinnen und Kinderärzten, wonach die Zahl der Virusinfekte stark angestiegen seien, hieß es von der TK-Landesvertretung Niedersachsen. Zudem seien die Antragszahlen über das gesamte Jahr verteilt sehr hoch gewesen. Das sei auffällig, weil das Kinderkrankengeld sonst vornehmlich in der Erkältungszeit beantragt werde, so die TK. Erst vor ein paar Tagen hatte die Krankenkasse DAK-Gesundheit gemeldet, dass auch die Zahl der Krankschreibungen in Niedersachsen zuletzt so hoch wie lange nicht war.
Nur noch wenige Anträge auf coronabedingtes Kinderkrankengeld
Zu den Kindkrankmeldungen kommen noch die Anträge auf pandemiebedingtes Kinderkrankengeld, das Eltern beantragen können, wenn ihre Kinder nicht erkrankt sind, aber coronabedingt zu Hause betreut werden müssen. Diese wurden allerdings mit rund 8.600 bei der AOK und rund 6.400 bei der TK deutlich seltener gestellt als im Vorjahr. Hintergrund sei, dass Schulen und Kitas im vergangenen Jahr kaum mehr pandemiebedingt geschlossen wurden, hieß es. Zudem verlangten die Krankenkassen für diese Schließungen mittlerweile einen Nachweis - anders als noch im Jahr 2021.