Ein Koffer mit Satellitentelefon für den Krisenfall im Amt Mönchgut auf Rügen © NDR.de Foto: NDR.de

Katastrophenschutz übt: Was, wenn Telefone nicht mehr gehen?

Stand: 11.12.2022 14:44 Uhr

Im Katastrophenfall ist es entscheidend, dass die Kommunikation funktioniert. Es kann passieren, dass dies per Telefon nicht mehr möglich ist. In Niedersachsen wurde so eine Lage nun durchgespielt.

In einer landesweiten Übung haben die Katastrophenschutzbehörden den Ausfall der Festnetz- und Mobilfunk-Telefonie simuliert. Beteiligt waren nach Angaben des Innenministeriums die unteren Katastrophenschutzbehörden - Landkreise, kreisfreie Städte sowie die Städte Cuxhaven und Hildesheim -, das Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) und das Ministerium selbst. Ziel dieses Trainings war, sich im Katastrophenfall über andere Kommunikationswege verständigen zu können, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD).

Auf einer Tafeln in der Innenstadt Hannovers wird auf die Probewarnung am Warntag hingewiesen. © Moritz Frankenberg/dpa Foto: Moritz Frankenberg
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Satellitentelefon und Digitalfunk

Getestet wurden die Kontaktaufnahme und die Übermittlung einer Meldung von den unteren Katastrophenschutzbehörden an das Innenministerium - über Digitalfunk und Satellitentelefone. Von letzteren haben die Behörden jetzt deutlich mehr im Schrank: Mit Geld aus einem Extra-Topf zur Stärkung des Katastrophenschutzes wurden laut Pistorius in diesem Jahr zahlreiche weitere Satellitentelefone angeschafft. Wichtig ist laut Ministerium, dass beide Wege, also Satellitentelefone und Digitalfunk, verlässlich funktionieren: "So bestehen gleich mehrere, jeweils voneinander unabhängige Kommunikationsverbindungen", hieß es.

Aus Hochwasserkatastrophe gelernt

Boris Pistorius (SPD) im Interview. © NDR
Laut Innenminister Pistorius sind die Katastrophenschutzbehörden auf einen Ausfall des Telefonnetzes vorbereitet. (Archivbild)

"Unsere Katastrophenschutzbehörden bereiten sich auf eine Vielzahl von möglichen Einsatzszenarien vor", sagte Pistorius. "Auch ein vorübergehender Ausfall der Festnetz- und Mobilfunk-Telefonie gehört dazu. Dass auch ein solches Szenario nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, wurde während der furchtbaren Hochwasserkatastrophe im Ahrtal deutlich." Mit der Übung zeigte sich der Innenminister zufrieden: "Selbst bei möglichen Beeinträchtigungen unserer gewohnten Kommunikationswege sind die niedersächsischen Katastrophenschutzbehörden gut vernetzt."

Warntag: Fast alle Sirenen haben Alarm gegeben

Die Behörden blickten im Rahmen ihrer Aktion auch auf erste Auswertungen des bundesweiten Warntags am Donnerstag. Fast alle Sirenen, die angesteuert werden konnten, haben nach Angaben des Innenministeriums auch ausgelöst. Nur einzelne seien ausgefallen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 11.12.2022 | 14:00 Uhr

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