Jagd mit Auto auf E-Scooter-Fahrer: Haftstrafen für Brüder
Zwei Männer hatten versucht, einen 29-Jährigen auf einem E-Scooter in Delmenhorst mit einem Auto zu überfahren. Das Landgericht Oldenburg sprach sie am Freitag schuldig - und verhängte mehrjährige Haftstrafen.
Die beiden Brüder im Alter von 25 und 34 Jahren müssen wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung für sechs Jahre ins Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre wegen versuchten Mordes gefordert. Strafmildernd wirkten sich ein Täter-Opfer-Ausgleich, umfangreiche Geständnisse sowie die Tatsache aus, dass beide Angeklagten nicht vorbestraft gewesen waren. Mordmerkmale sah das Gericht nicht erfüllt. Hintergrund der Tat soll ein Streit zwischen dem 29-Jährigen und einem Bruder der Angeklagten gewesen sein. Dabei soll der 29-Jährige den Bruder mit einem Hackmesser attackiert haben.
Wie sich die Attacke in Delmenhorst abgespielte
Ende April war das 29-jährige Opfer in der Delmenhorster Innenstadt mit einem E-Scooter unterwegs, als die beiden Angeklagten ihn mit einem Auto gerammt haben, wie das Gericht vor Prozessbeginn mitgeteilt hatte. Das Opfer hat anschließend versucht, zu Fuß zu flüchten, wurde aber von den beiden Angeklagten erneut angefahren. Daraufhin sind die beiden Männer ausgestiegen und haben auf das Opfer eingeschlagen.
Passanten retteten dem Opfer möglicherweise das Leben
Wie die Polizei nach dem Vorfall mitgeteilt hatte, waren einige Passanten auf die Attacke aufmerksam geworden und griffen ein. Daraufhin hätten die mutmaßlichen Täter die Flucht ergriffen. Der 29-Jährige wurde schwer verletzt. Die Polizei konnte die mutmaßlichen Täter kurze Zeit später festnehmen. Der Prozess hatte im Oktober begonnen. Das Urteil ist rechtskräftig - alle Beteiligte verzichteten auf Revision oder Berufung.