Drei Ponys stehen in einem eingezäunten Gelände. Ein Förster streichelt eines der Tiere. © NDR Foto: Wilhelm Purk

Höhlen, Tiere, Ausstellungen: Feiertags-Ziele in Niedersachsen

Stand: 26.12.2022 08:15 Uhr

Wie wäre es zu Weihnachten mit einem Ausflug? Hier ein paar Tipps quer durchs Land: zum Beispiel ein Hutewald, das Biosphärenreservat Elbtalaue und aktuelle Ausstellungen.

Wie wäre es mit einem Spaziergang durch den winterlichen Osterwald bei Coppenbrügge im Landkreis Hameln-Pyrmont? Dort lassen sich auch Blicke auf wuschelige schottische Hochlandrinder und Exmoor-Ponys erhaschen. Sie leben dort im Hutewald zwischen Coppenbrügge und Eldagsen (Region Hannover). Im Mittelalter war es normal, dass Schweine und Rinder in den Wald getrieben wurden, um sich satt zu fressen. Die Baumbestände, in denen kaum junge Bäume nachwuchsen, wurden Hutewald genannt - wohl abgeleitet von dem Wort hüten.

In einem Waldstück stehen vier schottische Hochlandrinder © Niedersächsische Landesforsten Foto: Heiko Brede
AUDIO: Rinder und Ponys: Der Hutewald bei Coppenbrügge (2 Min)

Diese Art der Waldwirtschaft gibt es schon lange nicht mehr. Seit vielen Jahren sind Nutztiere im Wald verboten. Es gibt aber einzelne kleine Gebiete, in denen Weidetiere explizit erlaubt und erwünscht sind. Im Gelbbachtal im Osterwald haben die Niedersächsischen Landesforsten vor acht Jahren ein Areal umzäunt. Dort grasen die Tiere nun. Betreten werden darf das eingezäunte Gelände zwar nicht, am Zaun gibt es aber eine Futterstelle. Dort tauchen die Tiere immer wieder auf.

Neuenburger Urwald lockt mit Baumriesen

Wer Weihnachten im Landkreis Friesland verbringt, kann einen Spaziergang durch einen Urwald unternehmen - durch den Neuenburger Urwald zwischen den Ortschaften Zetel, Bockhorn und Neuenburg. Der Wald ist knapp 50 Hektar groß und Teil des Naturschutzgebietes Neuenburger Holz. Seit dem Mittelalter gibt es Dokumente über ihn und seinen Zustand. Früher gehörte der Wald zur Allmende. Das bedeutet: Bauern aus den umliegenden Gemeinden durften ihn nutzen. Dass aber auch unbewirtschaftete Wälder ihren Wert haben, erkannte man im Herzogtum Oldenburg bereits früh. Seit 1850 bleibt der Wald sich selbst überlassen. Heute führen zahlreiche ausgeschilderte Wege durch ihn hindurch.

Geoerlebnispfad "Bewegte Steine" in der Wedemark

Welche Spuren die Eiszeit in der Wedemark (Region Hannover) hinterlassen hat, das lässt sich auf dem rund fünf Kilometer langen Rundweg "Bewegte Steine" am östlichen Rand des Brelinger Berges sehen. Die verschiedenen Stationen wurden von Künstlerinnen und Künstlern gestaltet. Spaziergänger können zum Beispiel sehen, wie der Wind Kanten in Steine geschmirgelt hat, welche unterschiedlichen Gesteinsarten es gibt und wo diese ihren Ursprung haben. Die Rundtour kann von drei Orten aus gestartet werden: vom Friedhof Bennemühlen, vom Friedhof Oegenbostel oder von der Marktstraße in Brelingen aus. Gelbe Pfeile auf Findlingen weisen den Weg.

Lippoldshöhle bei Brunkensen

An einem Berghang trohnt eine massive Felswand - gut 15 Meter hoch, gespickt mit mehreren Höhleneingängen: die Lippoldshöhle. Dort soll Räuber Lippold der Sage nach gelebt und sein Unwesen getrieben haben. Der Weg vom Parkplatz direkt an der Straße - kurz hinter Brunkensen (Landkreis Hildesheim) - ist kurz, aber steil. Besucher können durch die Felsöffnungen kriechen und klettern. Durch den "Kamin" führen eine Leiter und ein Tau als Kletterhilfe. Ganz in der Nähe steht zudem der "Lügenstein": Ein Felsbrocken klemmt zwischen der Wand und einem freistehenden Felsstück. Wenn jemand unter dem Stein hindurchgeht und der Brocken fällt nicht hinunter, dann hat die Person noch nie gelogen - so die Sage. Wer seinen Bewegungsdrang auf dem kurzen Weg zur Höhle nicht gestillt hat, kann auf dem Ith-Hils-Weg weiter wandern, der direkt dort vorbeiführt.

Biosphärenreservat Elbtalaue im Landkreis Lüneburg

Für einen Spaziergang an der Elbe lohnt es sich, früh aufzustehen - nicht nur wegen des Sonnenaufgangs, sondern auch wegen der Ruhe, der herumspringenden Rehe, der rastenden Vögel und der morgendlichen Nebelschwaden über dem Wasser. Mit etwas Glück lässt sich sogar ein Seeadler beobachten.

Cloppenburger Museumsdorf - und andere Ausstellungen

Besondere Blicke bei herbstlich-winterlichem Wetter bietet auch das Cloppenburger Museumsdorf. Rund 60 Gebäude stehen auf dem Gelände des Freilichtsmuseums. Zu sehen sind etwa große Hofanlagen, Bauernhöfe und Mühlen, aber auch Wohn- und Arbeitsstätten vom 16. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Das Museum ist im Winter von 10 bis 16.30 Uhr geöffnet.

Ein Fachwerkhaus im Museumsdorf Cloppenburg. © NDR
AUDIO: Historisches Fachwerk: Das Cloppenburger Museumsdorf (5 Min)

Wer sich die Füße lieber im Warmen vertreten möchte, kann beispielsweise im Deutschen Pferdemuseum in Verden vorbeischauen. Bis 8. Januar 2023 werden dort Fotografien des Tierarztes Carsten Vogt aus Ottersberg (Landkreis Verden) gezeigt. Er hat seine Kollegen und Kolleginnen drei Jahre lang bei der Arbeit fotografiert. Mehr als 25 Fotos sind in der Ausstellung zu sehen - von der Zahnbehandlung eines Esels bis zur Ultraschall-Untersuchung am Pferdebein.

Geöffnet ist am zweiten Weihnachtsfeiertag unter anderem auch das Joachim-Ringelnatz-Museum in Cuxhaven. Das Museum bietet den Besuchern einen Blick auf viele Gemälde und Zeichnungen, auf Gedichtbände und Prosawerke. Zusammen mit Fotos, Dokumenten und Briefen erschließt sich Ringelnatz' Leben und Wirken.

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Radfahrer auf einem Nordsee-Deich mit Schafen. © imago/alimdi Foto: imago/alimdi

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 26.12.2022 | 07:00 Uhr

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