Von Haushalt bis Kinderbetreuung: Care-Arbeit bleibt Frauensache
Von Haushalt, über Kinderbetreuung bis Pflege: In Niedersachsen haben Frauen im Jahr 2022 deutlich mehr unbezahlte Arbeit geleistet als Männer. Zudem fiel mehr Care-Arbeit an als im Bundesdurchschnitt.
Frauen leisteten 2022 pro Woche im Schnitt acht Stunden und 42 Minuten mehr Care-Arbeit als Männer, wie das niedersächsische Landesamt für Statistik am Donnerstag mitteilte. Die meiste Zeit wendeten Frauen demnach fürs Putzen, Waschen oder die Küchenarbeit auf. In diesen Bereichen hätten Frauen etwa doppelt so viel Zeit wie Männer investiert, so das Statistikamt. Männer hingegen verbrachten mehr Zeit mit Gartenarbeit und handwerklichen Tätigkeiten. Diese geschlechtsspezifische Verteilung sei auffällig, hieß es.
Tätigkeit | Frauen | Männer |
---|---|---|
Putzen und Waschen | 6 Stunden 41 Minuten | 3 Stunden und 3 Minuten |
Küchenarbeit | 6 Stunden 20 Minuten | 3 Stunden und 34 Minuten |
EInkaufen und Haushaltsorganisation | 4 Stunden 58 Minuten | 3 Stunden 54 Minuten |
Gartenarbeit und handwerkliche Arbeit | 3 Stunden 41 Minuten | 4 Stunden und 17 Minuten |
Care-Arbeit in Niedersachsen höher als bundesweit
Insgesamt verbrachten niedersächsische Frauen dem Statistikamt zufolge im Schnitt 30 Stunden und 24 Minuten pro Woche mit Care-Arbeit. Damit lag die Stundenzahl in Niedersachsen etwas höher als im übrigen Deutschland: Bundesweit betrug der Durchschnitt nach Angaben der Behörde 29 Stunden und 52 Minuten. Männer in Niedersachsen verbrachten 21 Stunden und 42 Minuten pro Woche mit unbezahlter Arbeit - und lagen damit eine Stunde über dem bundesweiten Durchschnitt.
Befragung wird alle zehn Jahre wiederholt
Die Ergebnisse beruhen auf der sogenannten Zeitverwendungserhebung. Das ist eine Befragung privater Haushalte, die die statistischen Landesämter alle zehn Jahre wiederholen. Als Care-Arbeit sind unter anderem alle anfallenden Arbeiten im Haushalt, der Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen definiert.