Große Nachfrage: Preise für Gebrauchtwagen stark gestiegen
Im vergangenen Jahr sind die Preise für Gebrauchtwagen in Niedersachsen extrem gestiegen. Laut dem Landesverband des Kfz-Gewerbes Niedersachsen-Bremen sind die Wagen um 20 Prozent teurer geworden.
Auf der Jahrespressekonferenz am Donnerstag in Großburgwedel (Region Hannover) äußerte sich der Landesverband zu den Gründen für die massiven Preisanstiege bei Gebrauchtwagen. Das liege zum einen daran, dass unter anderem wegen des Chipmangels weniger neue Autos produziert werden. Gewünschte Neuwagen seien oftmals nicht zu haben. Somit kämen auch weniger Fahrzeuge auf den Gebrauchtwagenmarkt, weil Autofahrerinnen und Autofahrer ihre alten Wagen länger fahren. Gleichzeitig herrsche eine große Nachfrage. Die Menschen seien wegen der Inflation generell weniger bereit, viel Geld auszugeben und schauen sich eher nach günstigeren Alternativen um, so der Landesverband des KFZ-Gewerbes. Die Gebrauchtwagen werden begehrter und damit auch teurer.
Gebrauchtwagenhändler auf Suche nach Angeboten
Für die Händler dieser Autos bedeutet das, dass sie die Autos sehr gut verkaufen können. Allerdings müssen sie Gebrauchtwagen selbst erstmal finden - und sind ständig im Internet auf der Suche nach guten Angeboten. Man müsse geduldig sein, sagt Gebrauchtwagenhändler Semih Sahin aus Garbsen bei Hannover. "Es gibt Leute, die verkaufen unter Wert, weil sich die Reparaturkosten für sie nicht mehr lohnen. Und da erfreuen wir uns dran, weil wir die Autos günstig reparieren können", so Sahin.
Lange Lieferzeiten für Wagen aus ganz Deutschland
Auch wegen langer Lieferzeiten stehen den Händlern laut Kfz-Gewerbe allerdings nur begrenzt Wagen zur Verfügung. Weil die Suche so schwierig sei, würden Wagen aus ganz Deutschland gekauft. "Sie bekommen heute Fahrzeuge, die deutschlandweit eingekauft werden, erst nach sechs bis acht Wochen auf den Hof, müssen aber gleich die Ware bezahlen. Das heißt, das ist auch eine Liquiditätsfrage für die Betriebe, die dann erst den Erlös nach einiger Zeit haben", sagt Joachim Czychy, der Pressesprecher vom Landesverband des KFZ-Gewerbes.