Gibt es noch Seepferdchen in der Nordsee? Funde geben Rätsel auf
Wissenschaftler wollen die Vorkommen von Seepferdchen in der deutschen Nordsee untersuchen. Die Meerestiere gelten seit den 1930er-Jahren im Wattenmeer fast als verschwunden.
Bei dem Forschungsprojekt setzen die Forscherinnen und Forscher auf die Mithilfe von Strandspaziergängern und -spaziergängerinnen: Wer angespülte tote Seepferdchen findet, soll sie in Nationalpark-Häusern des niedersächsischen Wattenmeeres abgeben. "Wir haben jetzt sechs Stück", sagte Christina Barilaro, stellvertretende Direktorin des Oldenburger Landesmuseums Natur und Mensch. Die abgegebenen Tiere stammen von den Inseln Juist (Landkreis Aurich) und Wangerooge (Landkreis Friesland).
Seepferdchen seien das ganze Jahr zu finden
Seepferdchen brauchen als Brutgebiet eigentlich Tang-, Algen- oder Seegraswiesen, die permanent mit Wasser überflutet sind. Derartiges ist vor der niedersächsischen Küste nicht bekannt. Eine mögliche Theorie: Die Tiere werden durch Winterstürme aus den Niederlanden bis zu den Ostfriesischen Inseln gespült. Allerdings zeige sich, dass die Tiere das ganze Jahr zu finden seien, so Barilaro. Offen sei, was für alternative Lebensräume es neben Seegraswiesen noch gebe. Das Forschungsprojekt läuft nicht nur in Niedersachsen, sondern unter anderem auch in Schleswig-Holstein.