Gegen Plastik im Biomüll: Tonnen werden nicht geleert

Stand: 18.09.2023 06:40 Uhr

Plastiktüten, Kaffeekapseln, Verpackungen: Im Biomüll landen häufig Abfälle, die dort nicht hingehören. Ab heute kontrollieren daher mehrere Landkreise in Niedersachsen die Biotonnen.

Befindet sich Müll in der Biotonne, der dort nicht erlaubt ist, wird sie nicht geleert - mit dieser Aktion möchten städtische Entsorgungsbetriebe und Mitglieder der Kampagne "Wir für Bio" darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, Biomüll sauber zu trennen. Dafür wollen die Abfallbetriebe in den teilnehmenden Landkreisen bis zum 29. September kontrollieren, ob sich in den Tonnen ausschließlich Biomüll befindet oder ob dort beispielsweise Plastiktüten entsorgt wurden. Enthält eine Biotonne Müll, der nicht hineingehört, bleibt sie während der Aktion ungeleert. Das kündigen die teilnehmenden Entsorgungsbetriebe auf der Internetseite der Kampagne an.

Hier wird Biomüll in Niedersachsen kontrolliert

In Niedersachsen kontrollieren laut den Organisatoren der Kampagne "Wir für Bio" die Entsorgungsbetriebe folgender Landkreise bis zum 29. September die Biotonnen:

  • Cuxhaven
  • Diepholz
  • Emsland
  • Göttingen
  • Lüneburg
  • Osnabrück
  • Uelzen
  • Schaumburg
  • Vechta

Biomüll als Ressource: Aus Gemüseresten wird Strom erzeugt

Nach Angaben der Organisatoren gibt es einen wichtigen Grund, Biomüll zu trennen: Dieser werde zu Komposterde und Energie verarbeitet. Indem Bakterien die Bioabfälle in dafür vorgesehenen Anlagen zersetzen, entstehe Biogas. Diese Gase würden gesammelt und verbrannt, wodurch Motoren angetrieben und Strom erzeugt werden könne. Die Komposterde, die ebenfalls aus Biomüll erzeugt werden kann, werde in der Landwirtschaft anstelle von künstlichem Dünger genutzt. Biomüll sei "eine echte Ressource".

Ziel der Biomüll-Kontrollen: Bewusstsein schaffen für Mülltrennung

Wenn Abfälle wie Plastiktüten im Biomüll landen, kann das die Weiterverarbeitung zu Kompost und Energie stören. Denn Plastik, auch kompostierbares Plastik, benötigt zu viel Zeit, um sich zu zersetzen. Letzteres müsste laut Norm nach zwölf Wochen zersetzt sein, allerdings nur zu 90 Prozent, so die Initiatoren der Kampagne. Was daraufhin übrig bleibe, gelte immer noch als Mikroplastik. Hinzu komme, dass kompostierbares Plastik sich nicht zu Humus, also Erde, zersetze. Stattdessen blieben davon am Ende CO2, Wasser und einige Zusatzstoffe übrig.

Was kann in der Biotonne entsorgt werden?

Die Kampagne "Wir für Bio" hat auf ihrer Internetseite aufgelistet, was in den Biomüll gehört - und was nicht:

Das gehört in den BiomüllDas gehört nicht in den Biomüll
Essensreste (auch Gekochtes)Kunststoffe (Verpackungen, Folien und Tüten)
alte Lebensmittel (ohne Verpackung)(kompostierbare) Plastiktüten und Kaffeekapseln
Obst- und Gemüsereste (auch Zitrusfrüchte)Metalle, Alufolien und Dosen
Kaffesatz und KaffeefilterHygieneartikel, Windeln und Staubsaugerbeutel
Tee und TeebeutelTextilien und Leder
EierschalenKatzen- und Kleintierstreu
Küchenpapierbehandeltes Holz und Asche
Grünschnitt, Laub und BlumenErde, Sand, Kies und Steine
Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 18.09.2023 | 19:30 Uhr

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Umweltschutz

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