Ganztagsanspruch für Grundschüler: Vorbehalte in Niedersachsen
Alle Grundschulkinder sollen in wenigen Jahren einen Anspruch auf ein Ganztagsangebot haben - so will es der Bund. Die Städte in Niedersachsen haben Zweifel, ob die Zeit dafür ausreicht.
Die Oberbürgermeisterkonferenz des Niedersächsischen Städtetags befürchtet, dass das Angebot zeitnah nicht umsetzbar ist. Es gebe zwar schon viele Grundschulen in Niedersachsen mit Ganztagsangeboten - doch wenn alle Grundschülerinnen und -schüler so ein Angebot bekommen sollen, müssten womöglich zusätzliche Räume oder eine Mensa angebaut werden, hieß es. Offen sei dabei, wer dies finanziert.
Vorwürfe gegen Kultusministerium
Entsprechende Verwaltungsvereinbarungen sowie Förderrichtlinien würden fehlen, beklagt der Städtetag. Claudio Griese (CDU), Vorsitzender der Oberbürgermeisterkonferenz und OB von Hameln, macht das Land dafür verantwortlich: Es habe verpasst, die Maßnahmen vorzubereiten. Das niedersächsische Kultusministerium hat sich auf Anfrage des NDR in Niedersachsen nicht zum aktuellen Stand geäußert. Man sei in intensiven Gesprächen mit den Kommunen und werde diese auch lösungsorientiert fortsetzen, hieß es.
Der Bund hat 2021 festgelegt, dass der Ganztagsanspruch für Grundschüler in ganz Deutschland kommen soll. Dies soll gestaffelt erfolgen: Ab 2026 soll es für Erstklässler gelten, ab 2030 dann für alle Grundschulkinder.