Frauen in Führungspositionen: Philippi sieht "noch einiges zu tun"
Die Zahl der Frauen in Aufsichtsräten und im Topmanagement von Niedersachsens größten Unternehmen ist weiter gestiegen - aber noch weit von Parität entfernt. Minister Philippi nimmt die Firmen in die Pflicht.
In den 103 befragten Unternehmen lag der Frauenanteil in Führungspositionen bei durchschnittlich einem Drittel, wie aus dem dritten Women-on-Board-Index der Initiative "Frauen in die Aufsichtsräte" (FidAR) hervorgeht. An der Spitze liegen bei der Besetzung der Aufsichtsräte demnach kommunale Unternehmen mit 32,8 Prozent, gefolgt von Unternehmen mit Landesbeteiligung mit 30,6 Prozent. In der Privatwirtschaft liegt der Wert bei 28,5 Prozent. Im Spitzenmanagement sind insgesamt weniger Frauen vertreten: 26,3 Prozent in Unternehmen mit Landesanteil, 22 Prozent bei kommunalen und 15,1 Prozent in privaten.
Minister Philippi: Gleichberechtigte Teilhabe kein Nice-to-have
"Wir müssen in Niedersachsen bei der gleichberechtigten Teilhabe noch einiges tun", sagte Sozial- und Gleichstellungsminister Andreas Philippi (SPD). Der dritte Women-on-Board-Index zeige Fortschritte, verdeutliche aber auch "noch großen Handlungsbedarf". Gleichberechtigte Teilhabe sei kein Nice-to-have, sondern logische Konsequenz, wenn man Wirtschaftswachstum und Resilienz in der Gesellschaft stärken wolle.
Studienbetreuerin Schulz-Strelow: Weit vom Ziel entfernt
"Bislang sind die Unternehmen vom Ziel des niedersächsischen Gleichberechtigungsgesetzes, Frauen und Männern eine gleiche Stellung in Führungspositionen zu verschaffen, noch weit entfernt", sagte FidAR-Gründungspräsidentin Monika Schulz-Strelow, die die Studie federführend betreut hat. Vielen Unternehmen fehle offenbar die Ambition, sich ehrgeizige Ziele zu setzen und mehr Frauen Führungsverantwortung zu übertragen.