Feuchtes Wetter: Kartoffelbauern befürchten hohe Ernteausfälle
Das feuchte Wetter der vergangenen Wochen bereitet den Kartoffelbauern Sorgen. Besonders Bio-Landwirten drohen hohe Ernteausfälle. Das dürfte sich auch auf die Kartoffelpreise auswirken.
Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium schätzt die Situation als äußerst kritisch ein. Die regelmäßigen Niederschläge sorgten für eine hohe Luftfeuchtigkeit und feuchte Kartoffeldämme - ideale Bedingungen für einen Pilz, der die Kartoffeln faulen lässt. Der Krankheitsdruck durch die Kraut- und Knollenfäule sei so hoch wie seit 10 bis 15 Jahren nicht mehr, berichtet Landwirt Thorsten Riggert aus Klein Süstedt (Landkreis Uelzen).
Pilze zunehmend resistent gegen Pflanzenschutzmittel
Das niedersächsische Landvolk berichtet von zunehmenden Resistenzen des Pilzes gegen bestimmte Fungizide. Man brauche mehr verschiedene Wirkstoffe, um die Krautfäule besser bekämpfen zu können, sagt Riggert, der auch im Beirat der Union der deutschen Kartoffelwirtschaft (Unika) sitzt. Es sei kontraproduktiv, dass die Zahl der zugelassenen Mittel von Jahr zu Jahr sinke. Besonders betroffen von dem Krankheitsbefall sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums die Bio-Kartoffelbauern. Da sie keine chemischen Pflanzenschutzmittel einsetzen dürfen, drohten ihnen hohe Ernteausfälle.
Landwirt rechnet mit Preisen auf Vorjahresniveau
Neben dem Krankheitsbefall könnten sich laut Riggert auch die diesjährigen Überschwemmungen negativ auf die Kartoffelernte auswirken. Wegen der nassen Böden sei das Befahren der Ackerflächen stellenweise noch schwierig. "Es wird sicher keine Spitzenerträge geben", vermutet Riggert. Das könnten auch die Verbraucher zu spüren bekommen: Der Landwirt rechnet mit Preisen auf dem relativ hohen Vorjahresniveau.