Ex-RAF-Terroristen Garweg und Staub: Ermittler werten Spuren aus
Wo sind Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub? Das LKA in Niedersachsen stellt sich auf eine längere Fahndung nach den Ex-RAF-Terroristen ein. Derzeit werten die Ermittler Tausende von Spuren und Fundstücken aus.
Man sei auf der Suche nach dem einen entscheidenden Hinweis, "der uns am besten zu beiden führt oder zumindest zu einem von ihnen", sagte Friedo de Vries, Präsident des niedersächsischen Landeskriminalamts (LKA). Erst vor wenigen Tagen hatten die Ermittler einen neuen Fahndungsaufruf veröffentlicht. De Vries betonte, das LKA sei "geduldig, hartnäckig und fest entschlossen", die mutmaßlichen Komplizen der Ende Februar in Berlin gefassten Daniela Klette festzunehmen. Die 65-Jährige sitzt in Untersuchungshaft im Frauengefängnis in Vechta.
Klette hatte wohl auch Kontakt zu Staub
In Klettes Wohnung fanden die Beamten laut de Vries größere Bargeldbeträge in verschiedenen Stückelungen sowie Waffen und Munition. Dies zeige, "von welcher Militanz und Gefährlichkeit im Zusammenhang mit dem gesuchten RAF-Trio auszugehen ist", sagte der LKA-Präsident. Klette habe offensichtlich eine intensive Verbindung zu Garweg gehabt. In der Wohnung seien aber auch Spuren gefunden worden, die auf einen Kontakt mit Staub hindeuten. Details dazu nannte de Vries nicht.
Garweg, der "nette Martin vom Bauwagenplatz"
De Vries beschrieb Garweg, der mutmaßlich über mehrere Jahre auf einem Bauwagengelände in Berlin-Friedrichshain gelebt haben soll, als Mann mit zwei Gesichtern: Dass der 55-Jährige als der "nette Martin vom Bauwagenplatz" wahrgenommen worden sei, der sich dort als sozial und empathisch gezeigt haben soll, wirke paradox angesichts der Anschuldigungen. Der LKA-Präsident vermutet ein eigenes, ideologisch geprägtes Wertesystem als Hintergrund. "Solch verstörende persönliche Rechtfertigungsstrategien treffen wir auch heute noch im Bereich des politischen Extremismus an", sagte de Vries.