Ein Wolf läuft im Wildpark Schorfheide durch sein Gehege. © picture alliance / dpa Foto: Patrick Pleul

Erstmals seit 2015 Wolf in Niedersachsen mit Sender ausgestattet

Stand: 24.02.2023 14:22 Uhr

Zum ersten Mal seit 2015 ist in Niedersachsen wieder ein Wolf mit einem Sender ausgestattet worden. Das Umweltministerium hofft, mit den gesammelten Daten den Herdenschutz zu verbessern.

In der Nacht zu Montag fing das Wolfsbüro des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit Hilfe einer speziellen Schlingfalle einen Wolfsrüden, teilte das Umweltministerium am Freitag mit. Das 40 Kilogramm schwere Tier bekam ein Halsband mit dem Sender. Außerdem sei eine Gen-Probe genommen worden, um die Identität des Wolfes eindeutig zu bestimmen. Über den Funksender lassen sich Daten zum Verhalten des Wolfes sammeln, zum Beispiel Wanderstrecken und Annäherungen an Nutztiere oder Menschen.

Ein Wolf geht an dem mit einer Kamera ausgestattetem Zaun entlang. © Uni Bremen Foto: Uni Bremen
AUDIO: KI-Forschung: Intelligenter Zaun soll Wölfe erkennen und vertreiben (07.02.2023) (5 Min)

Umweltministerium: "Erfolg für die Wolfsforschung"

Der Sender habe bereits 80 Positionen übermittelt, die belegten, wo sich der Wolf aufhält, hieß es vom Umweltministerium. In den ersten zwei Wochen sendet das Halsband demnach stündliche Meldungen zur Beobachtung des Tieres. Danach sollen die Intervalle nach Bedarf für die Forschung angepasst werden. "Das ist ein guter Erfolg für die Wolfsforschung, das Monitoring und die Versachlichung der Debatte über das Verhalten von Wölfen", sagte Umweltminister Christian Meyer (Grüne). In welchem Teil von Niedersachsen der überwachte Wolf und sein Rudel leben, gab das Ministerium nicht bekannt.

Meyer: Wollen Herdenschutz in Niedersachsen verbessern

Laut Ministerium ist die sogenannte Besenderung artenschutzrechtlich zugelassen. "Unser Ziel ist es, weitere Wölfe zu fangen und zu besendern, um das vorhandene Wissen über Wölfe und damit auch den Herdenschutz in Niedersachsen zu verbessern", sagte Meyer. Wenn mehr über die Wölfe und ihre Gewohnheiten bekannt sei, dann könne den Weidetierhaltern noch gezielter geholfen und der Herdenschutz optimiert werden, betonte der Minister. Auch die Entnahme von problematischen Wölfen lasse sich durch die Daten objektiver begründen.

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Ein Grauwolf steht in einem der weitläufigen Gehege des Wolfscenters von Dörverden. © Ingo Wagner/dpa Foto: Ingo Wagner

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 24.02.2023 | 14:00 Uhr

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