Erdbeeren: So gering war die Ernte-Menge seit 1998 nicht
Erdbeerbauern haben in diesem Jahr nach ersten Zahlen so wenige Erdbeeren geerntet wie seit 24 Jahren nicht. Die meisten Früchte wuchsen auf niedersächsischen Feldern.
91.300 Tonnen werden am Ende der Saison geerntet worden sein, teilte das Statistische Bundesamt nach repräsentativen Vorerhebungen am Donnerstag mit. 1998 waren es nur 81.500 Tonnen Erdbeeren. Bereits im vergangenen Jahr hatte es einen Rückgang um 40 Prozent gegeben, nun sind es weitere fünf Prozent. Die Anbaufläche ist im Vergleich zum vergangenen Jahr um neun Prozent auf 9.700 Hektar geschrumpft - der niedrigste Wert seit der Jahrtausendwende.
Erdbeerbauern verkaufen bis zu einem Drittel weniger
Die geringere Anbaufläche dürfte auch aus der sinkenden Nachfrage nach Erdbeeren aus heimischem Anbau resultieren. Ein Erdbeererzeuger aus Algermissen im Landkreis Hildesheim sagte dem NDR in Niedersachsen, dass er 30 Prozent weniger Erdbeeren verkauft habe. Die Ernte sei aber gut gewesen - die restlichen Erdbeeren würden abgemäht und landeten im Müll. Ähnliches berichtet Jörg Heuer aus Fuhrberg bei Celle. Auch er habe 25 Prozent weniger Erdbeeren verkauft in diesem Jahr. Dabei seien die Preise für ein Schälchen nicht gestiegen, versichern die Anbauer.
Welche Bundesländer ernten die meisten Erdbeeren?
Die drei Länder mit den größten Ernte-Mengen sind
- Niedersachsen: 25.200 Tonnen
- Nordrhein-Westfalen: 18.100 Tonnen
- Baden-Württemberg: 16.700 Tonnen
Deutsche Bauern können Spargel und Erdbeeren kaum noch kostendeckend anbauen
Die Bauernverbände hatten bereits von einer verhalteneren Abnahme von Erdbeeren wie auch von Spargel berichtet. Die heimischen Erzeuger seien mit Dumping-Importen konfrontiert gewesen - zum Beispiel von Angeboten wie einem Kilogramm Spargel aus Italien für nur drei Euro. Die Folge sei, dass einzelne Betriebe bei gleichzeitig gestiegenen Kosten für Energie und Personal nicht mehr kostendeckend produzieren könnten und schließlich Teilflächen auch schon vorab aus der Ernte genommen hätten.
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