Hochwasser in Niedersachsen: Erste Zahlen zu Soforthilfen
Das Land Niedersachsen hat mit einem 111-Millionen-Euro-Paket auf die Millionenschäden durch das Hochwasser im Dezember und Januar reagiert. Jetzt gibt es erste Zahlen zu den Hilfen für Privatleute.
Wie das niedersächsische Umweltministerium in Hannover mitteilte, habe es - Stand 20. Juni - rund 470.000 Euro genehmigt für in Not geratene Bürgerinnen und Bürger, deren Hausrat vom Hochwasser beschädigt oder zerstört worden ist. Demnach seien 1.261 Anträge eingegangen, von denen man 367 bewilligt und 526 abgelehnt habe. Der Rest sei noch nicht abschließend bearbeitet. Aus welchen Gründen ein Großteil der Anträge nicht bewilligt worden ist, ist nicht bekannt. Bremen hat der Staatskanzlei zufolge 39 Anträge mit einer Summe von 118.000 Euro bewilligt. 18 Anträge habe man abgelehnt, heißt es. Der häufigste Ausschlussgrund in Bremen: Antragsteller hatten Schäden aufgeführt, die nicht durch eindringendes Hochwasser von draußen, sondern durch steigendes Grundwasser verursacht worden sind.
Unternehmen reichen Schäden über zwei Millionen Euro ein
Einen weiteren Topf gibt es im niedersächsischen Wirtschaftsministerium: Er soll Mietern und Eigentümern helfen, Wohngebäude instand zu setzen und Hausrat zu erneuern. Hier sind den Angaben zufolge 21 Anträge über eine Gesamtsumme von rund 300.000 Euro eingegangen. Zudem hätten niedersächsische Unternehmen neun Anträge über eine Schadensumme von rund zwei Millionen Euro eingereicht. Seit Anfang des Monats können Kommunen und Vereine Soforthilfen beantragen. Ein Teil der 111 Millionen Euro steht zudem für den Hochwasserschutz zur Verfügung.
Landwirte dürfen jetzt Anträge stellen
Das Weihnachtshochwasser hat auch auf vielen landwirtschaftliche Flächen, Äckern, Feldern und auf Höfen schwere Schäden verursacht. Seit der vergangenen Woche können Landwirte in Niedersachsen ihre Dokumente für Soforthilfen beim niedersächsischen Landwirtschaftsministerium einreichen. Die Antragsfrist läuft bis zum 3. September. Aus diesem Topf stehen sechs Millionen Euro zur Verfügung. Die Auszahlung soll demnach noch in diesem Jahr erfolgen. Der Höchstbetrag pro Antrag liege bei 200.000 Euro. "In manchen Regionen wurden Grünlandbestände und die Winteraussaat vernichtet, Ställe geflutet und technisches Inventar beschädigt. Die meisten Schäden treten bei der Ernte, die in diesen Tagen beginnt, erst richtig hervor", hatte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) gesagt.