Datenklau: Ultimatum bei Continental abgelaufen
In Hannover spielt sich aktuell ein Wirtschaftskrimi ab: Continental wird von Hackern erpresst, der Konzern soll für gestohlene Daten 50 Millionen Dollar zahlen. Das Ultimatum ist am Abend abgelaufen.
Ob der Konzern gezahlt hat, ist nicht bekannt. Es gibt offenbar die Möglichkeit, die Deadline zu verlängern. Sollte der Automobilzulieferer die geforderte Summe in Kryptowährung nicht zahlen, drohen die Erpresser mit der Veröffentlichung der Daten. Nach Informationen des NDR ist es den Hackern offenbar gelungen, rund 55 Millionen Dateien zu stehlen und zu kopieren. Darunter sind wahrscheinlich vertrauliche Nachrichten der Vorstände und Aufsichtsräte, Strategiepläne, Preislisten und Daten von Conti-Kunden wie beispielsweise Volkswagen. Zu diesen Details hält sich der Konzern bisher bedeckt.
Experte macht Ermittlern wenig Hoffnung
Die Chancen, die Hacker zu stoppen, stehen nach Auskunft von Computer-Experten und Polizei schlecht. Dennis Schirrmacher, Redakteur der Computerzeitschrift c't, macht den Ermittlern wenig Hoffnung. Die Cyber-Kriminellen würden Kommunikation und Daten professionell im Darknet verschlüsseln. "Da kommt man leider nicht dran." Ins System kommen die Betrüger in der Regel über E-Mails, die auf den ersten Blick unverdächtig aussehen würden. Hacker würden laut Schirrmacher von der Digitalisierung bei Firmen, Institutionen und Behörden profitieren. Einen hundertprozentigen Schutz gegen solche Angriffe gebe es nicht.
Erster Fall bei einem DAX-Konzern
Continental hatte Anfang vergangener Woche bekannt gegeben, dass sensible Daten gestohlen worden seien. Bei dem Autozulieferer handelt es sich um den ersten DAX-Konzern, von dem bekannt wurde, dass er von einem Hacker-Angriff dieser Art - es handelt sich vermutlich um eine "Ransomware-Attacke" - betroffen ist.