"Christliche Religion" wird im Sommer in Niedersachsen Schulfach
Ab dem Schuljahr 2025/2026 sollen in Niedersachsen evangelische und katholische Schüler gemeinsam im Fach "Christliche Religion" unterrichtet werden. Was teilweise längst Praxis ist, soll Standard werden.
Eine entsprechende Vereinbarung haben die fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen und die vier katholischen Bistümer am Donnerstag in Hannover unterzeichnet, wie sie gemeinsam mitteilten. Land und Kirchen arbeiten demnach derzeit an einer Erklärung zum neuen Unterrichtsfach, die im Frühjahr unterschriftsreif sein soll. Zwei vom Land beauftragte Kommissionen kümmerten sich zudem um neue Lehrpläne. Nach den Sommerferien soll "Christlicher Religionsunterricht" zunächst an Grundschulen unterrichtet und dann von der ersten Klasse beginnend stufenweise in höheren Jahrgängen eingeführt werden, heißt es weiter.
Ministerin Hamburg und Schülerrat sehen neues Fach als Gewinn
"Ein gemeinsam verantworteter christlicher Religionsunterricht ist gerade in der aktuellen Zeit ein wichtiges zeitgemäßes Zeichen für Dialog und Kooperation und bildet die Vielfalt in unserer Gesellschaft ab", sagte Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne). Schülerinnen und Schüler könnten über Vielfalt und Unterschiede nachdenken sowie Respekt und Toleranz gegenüber anderen entwickeln. Als Chance für mehr Zusammenhalt bezeichnet der Landesschülerrat den gemeinsamen Unterricht.
Grundsätzlich wird Religion in Niedersachsen bisher nach Konfession unterrichtet. In der Praxis lernen die Schülerinnen und Schüler jedoch oft gemeinsam, weil die Gruppen sonst zu klein wären.