Bundestagswahl 2025: Der Andrang auf Briefwahl ist groß
Viele Menschen in Niedersachsen wollen oder können bei der Bundestagswahl am 23. Februar nicht im Wahllokal ihre Stimmen abgeben, sondern erledigen das vorab per Briefwahl. In einigen Städten ist der Andrang groß.
In Hannover hat sich bereits an dem Tag, an dem die Briefwahlstelle geöffnet wurde, eine lange Menschenreihe durch das Neue Rathaus gezogen, wie Stadtsprecher Dennis Dix sagte. In der Landeshauptstadt seien 360.000 Menschen wahlberechtigt, etwa 70.000 von ihnen hätten bisher Briefwahl beantragt. Das ist rund jeder fünfte potenzielle Wähler. Ähnlich groß ist das Interesse auch andernorts in Niedersachsen.
Viel Interesse in Lüneburg: Briefwahl nimmt "gerade erst Fahrt auf"
"Sehr gut" ist die Briefwahl einer Stadtsprecherin zufolge in Lüneburg angelaufen. 12.400 Briefwahlunterlagen sind demnach bisher in der Hansestadt ausgestellt worden - bei 58.000 Wahlberechtigten. Die meisten seien per Post verschickt worden, die Briefwahl vor Ort laufe erst seit einer Woche und nehme "gerade erst Fahrt auf". Zeitweise wurden im Rathaus wegen falsch geschriebener Namen für den Bundestagswahlkreis "Lüchow-Dannenberg - Lüneburg" auf den Stimmzetteln keine Unterlagen ausgegeben. Deshalb sei das Briefwahlbüro nun länger geöffnet.
Jeder fünfte Wahlberechtigte in Oldenburg stimmt per Brief ab
Auch in Oldenburg hat sich bislang etwa jeder fünfte von 130.000 Wahlberechtigten für die Briefwahl entschieden. Etwa 26.000 Anträge sind einem Sprecher zufolge bei der Stadt eingegangen, 1.800 Bürgerinnen und Bürger haben bereits abgestimmt.
Zahl der Briefwähler in Osnabrück höher als bei Europawahl
Im Wahlbüro der Stadt Osnabrück sind eineinhalb Wochen vor dem Wahltermin 36.000 Briefwahlanträge bearbeitet worden. Zum Vergleich: Am Ende der Europawahl waren den Angaben zufolge am Ende der Briefwahlphase 32.000 Anträge eingegangen, bei der Bundestagswahl während der Corona-Pandemie 2021 waren es knapp 40.000. Rund 2.500 Menschen hätten bereits gewählt. "Das bedeutet einen beträchtlichen Andrang vor Ort", sagte ein Stadtsprecher. Nur wenige würden die Unterlagen mit nach Hause nehmen.
Braunschweig verschickt 40.000 Briefe in drei Tagen
Auch die Stadt Braunschweig hat verstärktes Interesse an der Briefwahl wahrgenommen. Innerhalb von drei Tagen seien 40.000 Briefwahlunterlagen verschickt worden. In der Briefwahlzentrale seien am ersten Öffnungstag zudem binnen sieben Stunden rund 1.000 Briefwahlunterlagen persönlich vor Ort ausgegeben worden. "Inzwischen hat sich die Besucherfrequenz normalisiert", sagte ein Stadtsprecher.
Auch in kleinen Städten wie Melle und Nordhorn große Nachfrage
In kleinen Städten ist die Briefwahl ebenfalls beliebt. In Melle (Landkreis Osnabrück) hat etwa jeder Fünfte von rund 35.600 Wahlberechtigten Briefwahl beantragt. Laut Stadt sind es bisher 8.000 Personen, in Nordhorn (Landkreis Grafschaft Bentheim) mit 6.500 von 39.000 Wahlberechtigten jeder sechste.
Wahlunterlagen müssen bis zum Wahlabend vorliegen
Der Briefwahl-Zeitraum ist bei dieser Bundestagswahl kürzer als sonst. Die Kommunen haben deshalb weniger Zeit, die Anträge zu bearbeiten und zu verschicken. Die Unterlagen müssen dann bis zum 23. Februar um 18 Uhr bei der auf dem Wahlbrief aufgedruckten zuständigen Stelle vorliegen, damit die Stimmzettel ausgewertet werden können.
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