Blutkonserven werden in Niedersachsen immer knapper
Mediziner und das Deutsche Rote Kreuz schlagen Alarm: Weil immer weniger Menschen Blut spenden, fehlen in Niedersachsen tausende Blutkonserven. Die Vorräte seien fast aufgebraucht, hieß es.
Es gebe zurzeit keinen Puffer, sagte Markus Baulke, Sprecher des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Niedersachsen. Wenn keine neuen Spenden nachkommen, würden die Vorräte in Niedersachsen und Bremen nur noch für zwei Tage reichen. So wenig Blutkonserven wie jetzt, habe es noch nie gegeben, sagte Baulke. 8.000 Blutkonserven liegen demnach in den Lagern - im Idealfall müssten mindestens 15.000 vorrätig sein. Aufgrund des Mangels sei es in dieser Woche vorgekommen, dass bestimmte Blutgruppen nicht sofort an Kliniken geliefert werden konnten, so der DRK-Sprecher.
Spendebereitschaft um ein Viertel zurückgegangenen
Die Situation könnte sich weiter verschärfen: Seit wenigen Tagen sei die Spendebereitschaft um 25 Prozent eingebrochen. Das DRK vermutet die Grippe- und Erkältungswelle sowie das kalte Herbstwetter als Ursache. Auch die Corona-Pandemie spiele noch immer eine Rolle: Hygieneregeln und längere Wartezeiten hätten die Spendebereitschaft ohnehin verringert. Dazu komme, dass die seit Sommer angebotenen kostenlosen Corona-Antikörpertests im Dezember weggefallen sind. Um wieder ausreichend Blutkonserven zu haben, benötigt das DRK täglich rund 2.000 Spender.