Bischof Meister: "10-Uhr-Gottesdienst ist Auslaufmodell"
Die Zahl der Gottesdienst-Besucher im 10-Uhr-Gottesdienst am Sonntag nehme kontinuierlich ab, so der hannoversche Landesbischof Ralf Meister. Diese klassische Form sei ein Auslaufmodell.
Neuere Gottesdienst-Formate hingegen finden teils großen Anklang und erreichen auch kirchenferne Menschen, wie Meister berichtet. "Es gibt schon lange eine Glaubwürdigkeitskrise bei den klassischen Formen, in denen wir von Gott erzählen", so der evangelische Theologe. Ein Beleg dafür sei, dass immer weniger Menschen Gottesdienste besuchen. Auch nach Corona habe die Zahl der Besucherinnen und Besucher noch einmal im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie abgenommen.
Neue Zielgruppen und wachsendes Interesse über digitale Kanäle
Zu kirchlichen Feiern zur Einschulung kämen beispielsweise mittlerweile meist mehr Besucher als zu Weihnachts-Gottesdiensten. Auch mittels digitaler Kanäle erreiche die Kirche neue Zielgruppen und stoße auf wachsendes Interesse. "Klassische Formen werden bleiben, aber nicht mehr allein dominieren", sagte der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Dort, wo der 10-Uhr-Gottesdienst noch immer gut besucht sei, werde er sicher auch in Zukunft weiter gepflegt, so Meister. Er betonte, dass seit jeher die Freiheit bestehe, vom klassischen Sonntags-Gottesdienst abzuweichen: "Jesus ist doch nicht durch Galiläa gezogen und hat gesagt, sonntags um 10 Uhr müsst Ihr kommen und beten!"