Berufsmusiker bestreitet versuchten Mord mit Rattengift
Ein Musiker aus Flensburg hat am Montag vor dem Landgericht Hannover bestritten, seine Mutter und zwei Orchester-Kollegen vergiftet zu haben. Über seinen Anwalt kündigte er eine umfassende Erklärung an.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 62-jährigen Musiker des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters vor, im vergangenen September in einem Seniorenheim in Hannover Rattengift in Lebensmittel seiner 93-jährigen Mutter gemischt zu haben. Einige Tage später soll er zudem einem Mann und einer Frau aus seinem Orchester auf einer Konzertreise einen Knoblauchdip mit dem Gift Brodifacoum gegeben haben. Die Opfer hätten daraufhin Blutgerinnungsstörungen erlitten, an denen sie hätten sterben können, so die Staatsanwaltschaft. Sie sieht zudem das Mordmerkmal der Heimtücke als erfüllt.
Motiv des Angeklagten ist unklar
Der Angeklagte wies die Vorwürfe zu Beginn des Gerichtsprozesses am Montag zurück. Sein Anwalt erklärte, sein Mandant habe weder versucht, seine geliebte Mutter noch seine besten Freunde zu töten. Am zweiten Prozesstag in zwei Wochen will sich der Beschuldigte umfassend äußern. Er befindet sich seit knapp sechs Monaten in Untersuchungshaft. Mitte September könnte das Urteil fallen.