Versuchter Mord mit Rattengift? Musiker in Hannover angeklagt

Stand: 11.05.2023 20:09 Uhr

Drei rätselhafte Giftanschläge beschäftigen die Staatsanwaltschaft Hannover. Ein 62-jähriger Berufsmusiker soll versucht haben, seine Mutter und zwei Kollegen umzubringen.

Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Mann Anklage wegen zweifachen versuchten Mordes mit Gift und gefährlicher Körperverletzung erhoben. Dem 62-Jährigen wird vorgeworfen, Anfang September vergangenen Jahres einen Giftanschlag auf seine in einem Seniorenstift in Hannover lebende Mutter verübt zu haben. Dabei soll der Violinist Rattengift verwendet haben, dass er zuvor im Internet bestellt haben soll. Eine Analyse hatte ergeben, dass die Seniorin das Gift Brodifacoum im Blut hatte. Dieses Gift wird unter anderem zum Töten von Ratten verwendet. Der Musiker des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters soll der 93-Jährigen das Rattengift in Lebensmittel gemischt haben, so die Staatsanwaltschaft.

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Ein Musiker aus diesem Orchester hatte zwei KollegInnen sowie seine Mutter mit Rattengift vergiftet. © Screenshot
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Versuchter Mord mit Rattengift? Berufsmusiker angeklagt

Die Mutter des 62-jährigen Geigers und zwei Musiker-Kollegen überlebten die Vergiftungen. Sein Motiv ist unklar. 1 Min

Rattengift im Kräuter-Dip?

Die Ermittler gehen darüber hinaus davon aus, dass der Musiker drei Tage später eine Kollegin und einen Kollegen des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters auf einer Busfahrt mit einem selbstgemachten, offenbar mit Rattengift versetzten Kräuter-Dip töten wollte. Auch in ihrem Blut wurde das Gift Brodifacoum nachgewiesen. Die beiden Musiker gaben an, dass ihr 62 Jahre alter Kollege ihnen auf der Fahrt den Dip angeboten habe. Die Ermittler kamen ihm nach eigenen Angaben auf die Spur, weil sie eine bundesweite Abfrage gestartet hatten, ob es ähnliche Fälle wie den Vergiftungsfall aus Hannover gibt.

Angeklagter seit Januar in Untersuchungshaft

Alle Opfer haben die Anschläge überlebt. Laut Staatsanwaltschaft litten sie allerdings unter Blutgerinnungsstörungen und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Der Angeklagte, der seit Januar in Hannover in Untersuchungshaft sitzt, schweigt zu den Vorwürfen. Das Motiv des Mannes ist unklar. Der Prozess beginnt voraussichtlich im Juli.

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Ein Smartphone mit der geöffneten NDR App wird in der Hand gehalten. © NDR Foto: Thomas Hans

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 12.05.2023 | 06:30 Uhr

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