Bauern melden niedrigste Spargelernte in Niedersachsen seit 2013
Die Spargelernte in Niedersachsen dürfte dieses Jahr so gering ausfallen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Dennoch ist Niedersachsen im Bundesvergleich Spargelland Nummer eins.
Insgesamt wurden auf 4.400 Hektar ertragsfähiger Fläche 23.200 Tonnen Spargel gestochen, teilte das Landesamt für Statistik am Donnerstag auf Basis vorläufiger Ergebnisse mit. Damit werde die wegen der kühlen Witterung im März und April etwas verspätet begonnene niedersächsische Spargelernte 2023 voraussichtlich um 8,2 Prozent niedriger als im Vorjahr ausfallen. Im vergangenen Jahr wurden noch 26.100 Tonnen des Gemüses gestochen - auf einer Fläche von rund 4.500 Hektar.
Geschäft nicht mehr so lukrativ wie früher
Einen Grund dafür konnte Fred Eickhorst von der Vereinigung der Spargel- und Beerenbauern nennen: So sei die Spargelernte im Gegensatz zu den meisten anderen Gemüsesorten mit viel Handarbeit verbunden. Handarbeit, die bezahlt werden müsse. Gerade in der Spargelbranche mache sich deshalb der gestiegene Mindestlohn bemerkbar. Das Geschäft sei einfach nicht mehr so lukrativ wie früher. Deshalb verkleinern Landwirte ihre Spargelflächen oder bauen etwas anderes an.
Niedersachsen bleibt Deutschlands größter Produzent von Spargel
Auch wenn die Anbaufläche in Niedersachsen seit Jahren schrumpft: Im laufenden Jahr kam erneut der größte Anteil des gesamten deutschen Spargels von hier - mehr als 20 Prozent, wie das Statistikamt mitteilte. Künftig könnte sich das aber ändern. Denn auch die noch nicht ertragsfähige Spargelfläche im Land verringere sich seit Jahren. 2023 ging diese laut Statistikamt um 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf rund 500 Hektar zurück.