Banken wollen Geldautomaten besser vor Sprengungen schützen

Stand: 28.02.2023 16:16 Uhr

Die Zahl gesprengter Geldautomaten ist in Niedersachsen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. In den meisten Fällen haben die Täter Erfolg - und können mit hohen Beträgen flüchten. Das soll sich ändern.

Der Sparkassenverband Niedersachsen hat bei einem Treffen mit Innenministerin Daniela Behrens (SPD) am Montag zugesichert, seine 2.150 Geldautomaten "zeitnah" nachzurüsten - soweit nicht bereits geschehen. Die Rede ist von Systemen, die das Geld einfärben und unbrauchbar machen sollen. Aber auch davon, dass Geschäftsstellen über Nacht geschlossen bleiben, dass Technik installiert wird, um Einbrüche schnell zu melden oder dass die Täter gefilmt werden. Alle einsetzbaren Möglichkeiten der Prävention würden genutzt, sagte Guido Mönnecke, Geschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen.

Volksbanken und Raiffeisenbanken engagieren sich ebenfalls

Auch der Genossenschaftsverband Weser-Ems, erklärte, dass die zum Verband gehörenden Volksbanken und Raiffeisenbanken "ein großes Engagement bei der Verhinderung von Geldautomatensprengungen" zeigten. So seien die kürzlich vereitelten Angriffe ein Beispiel dafür, dass die Sicherheitsmaßnahmen der Banken in enger Zusammenarbeit mit der Polizei wirksam seien, sagte Marco Schulz, Vorstandsmitglied im Genossenschaftsverband - Verband der Regionen. So konnten etwa die Täter bei der Sprengung eines Geldautomaten in der vergangenen Woche in Melle kein Geld erbeuten und wurden kurze Zeit später gefasst.

Videos
Ein schwarzer Audi in einem Graben. Das Insassen sind verdächtigt, einen Geldautomaten in Melle gesprengt zu haben. © Nord-West-Media
1 Min

Geldautomat gesprengt: Verdächtige mit Nagelbrett gestoppt (22.02.2023)

Ein Polizeiauto mit zwei Beamten verunglückte bei der Verfolgungsjagd im Emsland. Insgesamt wurden drei Polizisten verletzt. 1 Min

Geldscheine verkleben bei Sprengungen in Niederlanden

Allein in diesem Jahr wurden in Niedersachsen bereits zwölf Geldautomaten gesprengt. 68 Taten waren es laut Innenministerium im vergangenen Jahr - ein neuer Höchststand. Die Täter kommen oftmals aus den Niederlanden, wo sich die Sprengungen für sie nicht mehr lohnen. Denn dort verkleben die Geldscheine in den Automaten, wenn diese gesprengt werden. Das geht in Deutschland aus versicherungstechnischen Gründen noch nicht, hieß es.

Karte: Hier gab es seit 2023 Geldautomatensprengungen oder Versuche

Behrens: Taten dürfen sich in keinem Fall mehr lohnen

"Wir müssen gemeinsam alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um die Zahl der Geldautomatensprengungen dauerhaft deutlich zu reduzieren", sagte Innenministerin Behrens. Sie appellierte erneut an die Sparkassen und Banken, alle ihre Geldautomaten zu sichern. Dies sei "der Schlüssel, damit sich solche Taten in keinem Fall mehr lohnen."

Weitere Informationen
Schäden nach der Sprengung eines Geldautomaten in Melle. © Nord-West-Media TV

Geldautomat in Melle gesprengt: Trio in Untersuchungshaft

Die Haftbefehle lauten auf "Herbeiführen einer Sprengstoff-Explosion". Die Polizei hatte die Männer auf der Flucht gefasst. (24.02.2023) mehr

Ein gesprengter Geldautomat in Walsrode auf dem Parkplatz eines Supermarktes © Hannover Reporter

Walsrode: Erneut Geldautomat im Heidekreis gesprengt

Der Automat explodierte auf einem Supermarkt-Parkplatz. Es ist die zweite Sprengung im Landkreis innerhalb eines Tages. (22.02.2023) mehr

In Nordhorn wurden Geldautomaten gesprengt. Ein Geldautomat ist stark beschädigt. Im Vordergrund: Absperrband der Polizei. © NWM

Seit Jahresbeginn: Schon acht Geldautomaten gesprengt

Die Serie von Taten in Niedersachsen geht damit weiter. In der Nacht zu Montag flogen gleich drei Automaten in die Luft. (22.02.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 28.02.2023 | 18:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Einsatzkräfte von Rettungsdiensten sind im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Auf dem Weihnachtsmarkt ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. © Dörthe Hein/dpa-Zentralbild/dpa

Neunjähriger aus Niedersachsen stirbt bei Anschlag in Magdeburg

Das Kind kam nach NDR Informationen aus Warle im Landkreis Wolfenbüttel. Der jüngere Bruder des Jungen wurde leicht verletzt. mehr