Banken wollen Geldautomaten besser vor Sprengungen schützen
Die Zahl gesprengter Geldautomaten ist in Niedersachsen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. In den meisten Fällen haben die Täter Erfolg - und können mit hohen Beträgen flüchten. Das soll sich ändern.
Der Sparkassenverband Niedersachsen hat bei einem Treffen mit Innenministerin Daniela Behrens (SPD) am Montag zugesichert, seine 2.150 Geldautomaten "zeitnah" nachzurüsten - soweit nicht bereits geschehen. Die Rede ist von Systemen, die das Geld einfärben und unbrauchbar machen sollen. Aber auch davon, dass Geschäftsstellen über Nacht geschlossen bleiben, dass Technik installiert wird, um Einbrüche schnell zu melden oder dass die Täter gefilmt werden. Alle einsetzbaren Möglichkeiten der Prävention würden genutzt, sagte Guido Mönnecke, Geschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen.
Volksbanken und Raiffeisenbanken engagieren sich ebenfalls
Auch der Genossenschaftsverband Weser-Ems, erklärte, dass die zum Verband gehörenden Volksbanken und Raiffeisenbanken "ein großes Engagement bei der Verhinderung von Geldautomatensprengungen" zeigten. So seien die kürzlich vereitelten Angriffe ein Beispiel dafür, dass die Sicherheitsmaßnahmen der Banken in enger Zusammenarbeit mit der Polizei wirksam seien, sagte Marco Schulz, Vorstandsmitglied im Genossenschaftsverband - Verband der Regionen. So konnten etwa die Täter bei der Sprengung eines Geldautomaten in der vergangenen Woche in Melle kein Geld erbeuten und wurden kurze Zeit später gefasst.
Geldscheine verkleben bei Sprengungen in Niederlanden
Allein in diesem Jahr wurden in Niedersachsen bereits zwölf Geldautomaten gesprengt. 68 Taten waren es laut Innenministerium im vergangenen Jahr - ein neuer Höchststand. Die Täter kommen oftmals aus den Niederlanden, wo sich die Sprengungen für sie nicht mehr lohnen. Denn dort verkleben die Geldscheine in den Automaten, wenn diese gesprengt werden. Das geht in Deutschland aus versicherungstechnischen Gründen noch nicht, hieß es.
Karte: Hier gab es seit 2023 Geldautomatensprengungen oder Versuche
Behrens: Taten dürfen sich in keinem Fall mehr lohnen
"Wir müssen gemeinsam alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um die Zahl der Geldautomatensprengungen dauerhaft deutlich zu reduzieren", sagte Innenministerin Behrens. Sie appellierte erneut an die Sparkassen und Banken, alle ihre Geldautomaten zu sichern. Dies sei "der Schlüssel, damit sich solche Taten in keinem Fall mehr lohnen."