Mehrere Hundewelpen sitzen auf dem Boden im Tierheim Lingen. © Tierheim Lingen Foto: Sonja Hegel

Aus illegalem Tierhandel gerettet: 34 Welpen werden aufgepäppelt

Stand: 05.09.2024 15:17 Uhr

Sie sind klein, flauschig und ziemlich verwahrlost: 34 Hundewelpen, die in der Grafschaft Bentheim aus illegalem Tierhandel gerettet wurden. Jetzt werden sie in Tierheimen in Lingen und Osterwald aufgepäppelt.

von Anna Niere

Mit knapp sechs bis acht Wochen sind die Hunde im Lingener Tierheim viel zu jung, um von der Mutter getrennt zu sein. Die Welpen seien abgemagert, schwach und nicht gegen Tollwut geimpft, sagt Tierärztin Meike Lorenz-Kerzel - das sei ihr direkt aufgefallen. Sie kommt einmal in der Woche in das Lingener Tierheim und wird sich in den nächsten Wochen um die jungen Havanesen kümmern.

Mehrere Hundewelpen sitzen auf dem Boden im Tierheim Lingen. © Tierheim Lingen Foto: Sonja Hegel
AUDIO: Tierheim Lingen päppelt Welpen aus illegalem Tierhandel auf (1 Min)

Welpen müssen in Quarantäne

Aktuell sind die kleinen Hunde für mindestens eine Woche in Quarantäne. Laut Lorenz-Kerzel wird es aber noch länger dauern, bis die Hunde vermittelt werden können. Sie rechnet mit rund zwei Wochen. Auch wenn gerade niemand zu den Welpen darf, haben sich bereits Interessenten für die Havanesen gemeldet, berichtet die Tierheim-Vorsitzende Sonja Hegel.

Tierheim-Leiterin: "Beschlagnahmungen erleben wir öfter"

Mehrere Hundewelpen sitzen auf dem Boden im Tierheim Lingen. © Tierheim Lingen Foto: Sonja Hegel
Viel größer werden die Havanesen nicht, ein paar Kilos sollten sie laut Tierarzt trotzdem noch zunehmen.

Das wundert Hegel nicht, denn Welpen seien beliebt: "Dass wir Welpen im Tierheim haben, das ist eigentlich seltener. Beschlagnahmungen erleben wir öfter. Das ist unterschiedlich, wie alt die Hunde dann sind. Aber dass Hunde aus schlechter Haltung zu uns kommen, das passiert natürlich relativ regelmäßig." Für sie sei es trotzdem immer wieder ein schwerer Anblick, die Hunde in einem so schlechtem Zustand zu bekommen.

Mehr Hunde als gedacht

Für Hegel war es selbstverständlich, sich um die kleinen Havanesen zu kümmern: "Als mich das Veterinäramt angerufen hat und gefragt hat, ob wir Welpen aufnehmen können, habe ich direkt zugestimmt. Ich hab dann allerdings mit fünf bis sechs Welpen gerechnet." Am Dienstag habe sie dann den Anruf erhalten, dass die Welpen unterwegs seien, "und dass es 14 sind." So viele Welpen auf einmal zu pflegen, sei auch für die Profis im Lingener Tierheim eine Seltenheit, so Hegel.

Details zu illegalem Handel unklar

Die anderen 20 Welpen, die beschlagnahmt wurden, werden im Tierheim Osterwald in der Grafschaft Bentheim großgezogen. Nach Angaben des Veterinäramts in Nordhorn wurden die Hunde bei der Kontrolle eines Hundezüchters in der Niedergrafschaft entdeckt. Das Veterinäramt spricht von illegalem Hundehandel, wollte sich zu dem laufenden Verfahren bislang aber nicht weiter äußern.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 05.09.2024 | 15:00 Uhr

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