Anlagebetrug: Zwei Hauptverdächtige nach Deutschland ausgeliefert
Knapp vier Wochen nach einem Großeinsatz gegen ein internationales Netzwerk von Online-Anlagebetrügern sitzen jetzt zwei der mutmaßlichen Drahtzieher in Deutschland in Untersuchungshaft.
Für die beiden in Rumänien festgenommenen Beschuldigten habe am Montag ein Haftprüfungstermin vor dem Amtsgericht Göttingen stattgefunden, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Göttingen am Dienstag mit. Die beiden 51 und 38 Jahre alten Männer sollen nach Einschätzung der Ermittler zur Führungsriege des kriminellen Netzwerks gehören. Gegen sie läuft ein Verfahren wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges. Der 51-Jährige hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft seinen Antrag auf Haftprüfung zurückgenommen. Im Fall des 38-Jährigen habe es noch kein abschließendes Ergebnis gegeben. In der kommenden Woche sei daher für ihn ein weiterer Haftprüfungstermin anberaumt worden, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Beide Männer bleiben bis dahin in Untersuchungshaft.
Ein Schaden von mehr als 89 Millionen Euro
Fast 160 Einsatzkräfte in vier Staaten, darunter Experten der Braunschweiger und Rostocker Polizei, waren mit verschiedenen ausländischen Spezialkräften unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Göttingen in Zusammenarbeit mit Eurojust sowie Europol bereits am 22. März ausgerückt und hatten fünf Hauptverdächtige festgenommen. Den Festgenommenen wird vorgeworfen, in 55 Ländern online mehr als 33.000 Menschen betrogenund einen Schaden von mehr als 89 Millionen Euro verursacht zu haben.