Althusmann spricht sich für längere AKW-Laufzeiten aus
Deutschland debattiert über einen vorläufigen Weiterbetrieb der verbliebenen Atomkraftwerke. Niedersachsens Wirtschaftsminister Althusmann (CDU) plädiert für einen Streckbetrieb.
Dabei wird mit den bisherigen Brennelementen länger Strom produziert. Zwar sollte der Atomausstieg grundsätzlich nicht infrage gestellt werden, sagte der CDU-Landesvorsitzende. Aber angesichts der drohenden Gas- und auch Stromlücke sei es ein mögliches Szenario, die drei noch am Netz befindlichen deutschen Atomkraftwerke länger laufen zu lassen. Die Menschen erwarteten pragmatische Lösungen, um gut durch den Winter zu kommen, sagte Althusmann. "Insofern darf man keine Option ausschließen, die auf der Hand liegt."
Brennelemente aus dem Ausland bestellen
Althusmann forderte ferner, Brennelemente aus dem Ausland zu bestellen und vorsorglich zurückzulegen, um im Fall der Fälle eine Energielücke zu verhindern. Er wisse, dass das in Niedersachsen eine schwierige Diskussion sei, räumte Althusmann ein. Aktuell sind noch drei Kernkraftwerke in Deutschland am Netz. Neben Emsland in Niedersachsen sind dies Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg. Sie werden nach jetzigem Stand Ende des Jahres abgeschaltet.
Lies hält Streckbetrieb im AKW Lingen für unmöglich
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat sich, anders als Althusmann, gegen einen Streckbetrieb des Atromkraftwerks Emsland in Lingen ausgesprochen. Bei NDR Info sagte Lies, die Beladung mit Brennelementen reiche dort nicht einmal aus, um "Volllast bis zum Ende des Jahres zu fahren". Die Debatte lenke von der eigentlichen Lösung ab: den erneuerbaren Energien. Bei deren Ausbau hake es - das müsse sich ändern, so Lies.