AfD hält "Bürgerdialog" in Schortens: 1.000 Gegendemonstrierende
1.000 Demonstrierende haben in Schortens (Landkreis Friesland) an einer Mahnwache teilgenommen. Grund war eine Veranstaltung der AfD. Laut Polizei Wilhelmshaven lief die Versammlung friedlich ab.
Zu der Mahnwache am Mittwochabend hatte ein breites Bündnis aus Parteien, Organisationen und Vereinen aufgerufen. Auf dem Parkplatz vor dem Bürgerhaus hielten Teilnehmende Plakate hoch, auf denen Sprüche wie "Für Demokratie, Freiheit, Menschenrechte" oder "Keen Tee för de AfD" standen. Laut Polizei kam es zu keinen Störungen. "Wir können auf einen friedlichen und reibungslosen Verlauf des Einsatzes zurückblicken", sagte der Einsatzleiter, Polizeioberrat Markus Wallenhorst, am Abend. Die Sicherheit seit jederzeit gewährleistet gewesen. Im Bereich des Bürgerhauses kam es laut Polizei wegen beider Veranstaltungen lediglich zeitweise zu Verkehrsbehinderungen.
Polizeipräsident: Versammlungsrecht ist "kostbares Gut"
Da in den vergangenen Wochen mehr als 250.000 Menschen Menschen an Demonstrationen gegen die AfD in Niedersachsen teilgenommen haben, hatte sich die Polizei auf einen größeren Einsatz eingestellt. "Das Versammlungsrecht ist in unserer Demokratie ein kostbares Gut", sagte Oldenburgs Polizeipräsident Johann Kühme dem NDR Niedersachsen zuvor. "Als Polizei sorgen wir dafür, dass Zusammenkünfte dieser Art als Ausdruck der Meinungsbildung im rechtlichen Rahmen ablaufen können."
Rund 200 Teilnehmer bei AfD-Veranstaltung
Die Veranstaltung der AfD war als "Bürgerdialog" geplant und endete gegen 20.30 Uhr. Nach Angaben der Polizei nahmen rund 200 Menschen teil. Die AfD hatte mit rund 100 Teilnehmern gerechnet. Peter Vogel von der AfD Wittmund sagte dem NDR Niedersachsen, dass die Menschen im Norden großes Interesse an den Themen der Partei hätten. Vorrangig sollte es bei dem Dialog um Energie, aber auch um die Migrationspolitik gehen. Auch die niedersächsischen AfD-Bundestagsabgeordneten Martin Sichert und Dirk Brandes und Thomas Ehrhorn hatten ihr Kommen angekündigt. Der Bundestagsabgeordnete Thomas Ehrhorn erschien wegen Krankheit nicht. Die AfD ist zuletzt wegen ihres geheimen Treffens in Potsdam mit Rechtsextremen in Kritik geraten.