AfD erstmals in der Stadtvertretung Grimmen
In Grimmen (Landkreis Vorpommern-Rügen) können die neu gewählten Stadtvertreter jetzt ihre Arbeit aufnehmen. Insgesamt 19 von 21 Stadtvertretern bestimmen ab sofort die Geschicke der Stadt.
Die AfD ist zum ersten Mal angetreten und direkt in die Stadtvertretung eingezogen. Da die Partei bei der Kommunalwahl am 9. Juni sechs Sitze errungen, aber nur vier Kandidaten aufgestellt hatte, bleiben zwei Sitze in der Stadtvertretung leer. Daneben haben erneut die CDU (11 Sitze), Die Linke (drei Sitze) und die SPD (1 Sitz) den Sprung ins Stadtparlament geschafft.
Statdtvertretung Gimmen: Vier Parteien, drei Fraktionen
Zukünftig sitzen drei Fraktionen in der Stadtvertretung: die CDU, die AfD sowie Die Linke gemeinsam mit der SPD als eine Fraktion. Mit Blick auf die kommenden fünf Jahre gibt es für die Fraktionsvorsitzenden klare Ziele. "Wichtig ist es, die Stadt weiter voranzubringen, die Stadt zu entwickeln in der Form, dass wir z.B. unsere Bildungsstätten und unsere Sportstätten auf Vordermann bringen. […] und dass wir hier in der Stadt das Vereinswesen stärken sowie die Leute, die gerade jetzt ehrenamtlich tätig sind" sagt Lutz Herzberg (CDU). Zustimmung erhält er dabei von der Fraktionsvorsitzenden der AfD, Birgit Wismer. Sie ergänzt: "Das Vereinsleben muss gestärkt werden, so wie die Feuerwehr. Und mir ist ganz wichtig, dass wir für den Erhalt unserer Förderschule hier in Grimmen kämpfen. Und ich hoffe in den nächsten fünf Jahren auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Stadtvertretern." Der Fraktionsvorsitzende von der Linken/SPD, Armin Latendorf, will ebenfalls vor allem den Bildungsstandort Grimmen stärken. Für ihn gilt es aber auch, den Haushalt im Blick zu behalten: "Aber ganz wichtig dabei ist eben, dass wir unsere Stadtfinanzen in Ordnung behalten. Das wird schwierig in nächster Zeit. Aber wir sind guter Dinge, dass wir das auch weiterhin gemeinsam hinkriegen und dass wir dort, wenn es nötig ist, vernünftige Kompromisse schließen."
Wichtige Vorhaben bis zum Jahresende
Nach Aussage von Bürgermeister Marco Jahns (CDU) stehen bis Jahresende wichtige Entscheidungen auf dem Plan. So soll beispielsweise der weitere Ausbau der Regionalschule "Robert Koch" vorangetrieben werden. Dazu gehöre auch eine Merzweckhalle. Schon jetzt sei nämlich klar, dass Grimmen zukünftig mehr Platz für Schülerinnen und Schüler benötigt, so Jahns. Die Planungen aus dem Jahr 2016 hätten sich längst überholt. Für das Projekt rechnet die Stadt mit Kosten in Höhe von 15 Millionen Euro. Außerdem müssen weitere Maßnahmen beschlossen werden, die für eine bessere Entwässerung der Stadt sorgen - gerade vor dem Hintergrund zunehmender extremer Wetterlagen, macht der Bürgermeister deutlich. Ende Mai fielen in der Stadt in kürzester Zeit 140 Liter Wasser pro Quadratmeter. Das Unwetter sorgte für überflutete Keller und überschwemmte Flächen.