In Stralsund wurden nicht nur Fischereischiffe gebaut, sondern auch Containerfrachter, Spezialbauten und Kreuzfahrtschiffe. Nach der Wende gerät die Werft immer wieder in schwieriges Fahrwasser und passt ihre Produktpalette an.
Stand: 13.01.2022 | 19:25 Uhr
1 | 20 Noch im Gründungsjahr 1948 liefert die Volkswerft das erste Fischereischiff aus. Von 1956 bis 1961 baut sie sogenannte Mitteltrawler (Foto) für die Sowjetunion. Dabei handelt es sich um Frischfischfänger mit Schlepp- und Treibnetz sowie Ringwade. Die Schiffe sind 50,80 Meter lang und, 8,80 Meter breit. Der Tiefgang beträgt 3,40 Meter. Sie sind ausgelegt für eine Besatzung von 26 bis 28 Mann.
© Bundesarchiv, Bild 183-70866-0001 / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de]
2 | 20 Die UdSSR ist auch Abnehmer für den Schiffstyp Tropik, den die Werft bis 1966 herstellt. Das Fang- und Gefrierschiff hat eine Länge von 79,80 Metern, einen Tiefgang von 4,90 Metern und eine Tragfähigkeit von 862 Tonnen. Ein Tropik-Schiff schafft eine Geschwindigkeit von 11,7 Knoten. Besonderheit: Der Fang - oft aus tropischen Gewässern - kann an Bord tiefgefroren werden.
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3 | 20 Stubnitz heißt der Typ von Kühl- und Transportschiffen, die von 1963 bis 1965 gebaut werden - allerdings nur zwei Exemplare. Länge und Tiefgang sind wie bei den Tropik-Schiffen. Die Tragfähigkeit ist mit 1.538 Tonnen aber deutlich größer. Besonderheit: Der Fang anderer Schiffe kann auf hoher See übernommen werden. Die Aufnahme aus Hamburg vom 14. August 2011 zeigt die "Stubnitz" von 1964.
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4 | 20 Die UdSSR, Rumänien und Kuba sind Abnehmer für die zwischen 1965 und 1972 gebauten Fang- und Gefrierschiffe vom Typ Atlantik I und II (Aufnahme vom 18. Mai 1967). Der Fang kann an Bord nicht nur eingefroren, sondern auch verpackt werden. In den 1970er- und -80er-Jahren stellt die Volkswerft diverse Atlantik-Typen her - allein 195 Atlantik-Supertrawler und 134 Atlantik 333.
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5 | 20 1991 liegen an der Volkswerft vier Fabriktrawler vom Typ Atlantik 488 - ein Fang- und Verarbeitungsschiff - für die Sowjetunion fest vertäut. Hintergrund: Die sowjetischen Vertragspartner können nicht mehr zahlen. Die auch als Atlantik-Fabriktrawler bezeichnete Baureihe ist die letzte Serie von Fischereischiffen, die noch zu DDR-Zeiten auf Kiel gelegt wird.
© dpa, Foto: Stefan Sauer
6 | 20 Nach der Wende weitet die Werft am Strelasund ihre Produktionspalette aus. Hier wird gerade eine Sektion für ein Container-Feeder-Schiff zur Montage eingeschwenkt (Aufnahme vom 11. Februar 1992).
© dpa - Report, Foto: Jens Kalaene
7 | 20 Welche Ausmaße die gefertigten Schiffe auf der Volkswerft haben, zeigt eine Aufnahme vom 3. August 1992 aus der Schiffbauhalle.
© picture-alliance/ ZB, Foto: Jens Kalaene
8 | 20 Ganz neues Terrain ist für die Volkswerft auch der Bau von Passagierschiffen. Das erste dieser Schiffe wird am 28. Juni 1993 auf den Namen "Kong Harald" getauft. Einen Monat später verkehrt das für damalige Verhältnisse sehr moderne Schiff vor Norwegens Küste auf der Postlinie Hurtigruten.
© dpa, Foto: Jens Kalaene
9 | 20 1994 bauen Volkswerft-Mitarbeiter den Trawler "Orlowa". Er ist 64,05 Meter lang, kommt auf eine Maximalgeschwindigkeit von 14 Knoten und ist für 55 Besatzungsmitglieder ausgelegt. Das Schiff ist immer noch im Einsatz - damals wie heute unter russischer Flagge.
© dpa, Foto: Jens Kalaene
10 | 20 1997 entsteht auf der Werft der Mehrzweckfrachter "Jan Man Yu"mit der Typbezeichnung VW 9300. Der Auftrag kommt aus China. Das Schiff ist knapp 130 Meter lang und etwa 20 Meter breit.
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11 | 20 Die Neuausrichtung der Werft belegt unter anderem die "Neuwerk". Das Katastrophenfall-Spezialschiff - hier kommt es am 27. September 1997 aus dem Schwimmdock der Volkswerft - stellt damals eine Weltneuheit auf dem Gebiet der Bekämpfung von Schadstoff-Unfällen dar. Das Schiff ist 78 Meter lang und wird von drei jeweils 3.000 Kilowatt starken Schiffsdieseln angetrieben.
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12 | 20 Ein spezielles Schiff ist auch der Saugbagger "Alexander von Humboldt" mit der Neubaunummer 427 (Aufnahme vom 8. April 1998). Das 120 Meter lange Schiff wird in Zusammenarbeit mit der Firma Krupp Fördertechnik auf der Werft gebaut.
© ZB - Fotoreport, Foto: Stefan Sauer
13 | 20 Containerfrachter sind seit Ende der 1990er-Jahre ein weiteres Betätigungsfeld für die Volkswerft. Hier liegt am 31. Mai 1999 ein Frachter der Serie VW 2500 am Ausrüstungskai. Das Schiff hat eine Länge von 207 Metern und eine Breite von 30 Metern. 2.500 Container finden auf ihm Platz, seine Maximalgeschwindigkeit beträgt 21 Knoten.
© ZB - Fotoreport, Foto: Stefan Sauer
14 | 20 Noch ein Spezialschiff: Am 11. August 2000 liegt der Kabelleger mit der Baunummer 436 im Becken der Volkswerft. Drei Tage später steht die Taufe von vier Schiffen dieses Typs auf den Programm. Die Kabelleger sind 100 Meter lang und haben einen Tiefgang von 5,5 Metern.
© ZB - Fotoreport, Foto: Stefan Sauer
15 | 20 Einer der größten Containerfrachter, die auf der vorpommerschen Werft hergestellt werden, ist die "Jens Maersk" (Aufnahme vom 12. August 2001). Das 216 Meter lange und 32,22 Meter breite Schiff der Serie VWS 2900 gehört zu einer neuen Generation von Containerfrachtern der Volkswerft. Von dieser Serie werden insgesamt vier Schiffe in Stralsund gebaut.
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16 | 20 Ankerziehversorger heißen diese beiden Spezialschiffe, die für den dänischen Konzern A.P. Moeller bestimmt sind (Aufnahme vom 5. Mai 2010). Die 90 Meter langen Schiffe werden bei der Belieferung und beim Schleppen von Bohrinseln eingesetzt.
© dpa, Foto: Stefan Sauer
17 | 20 Riesenärger für die Volkswerft im Jahr 2012: Das Fährschiff "Berlin" (Foto) sowie das Schwesterschiff "Copenhagen" sind eigentlich für die Reederei Scandlines bestimmt. Doch diese nimmt die Fähren nicht ab: Die Schiffe sind 200 Tonnen zu schwer und daher für einen optimalen Fährbetrieb - so Scandlines - nicht geeignet.
© dpa-bildfunk, Foto: Jens Büttner
18 | 20 "Ark Germania" heißt dieser 195 Meter lange Spezialtransporter, den die dänische Reederei DFDS neben einem baugleichen Schiff in Auftrag gegeben hat (Foto vom April 2013). Beide Transporter haben eine Ladekapazität von 185 Lastwagen und 342 Containern. Sie sollen im Frachtroutendienst und bei Bedarf für Militärtransporte der dänischen Streitkräfte und der Bundeswehr genutzt werden.
© NDR, Foto: Matthias Rauter
19 | 20 Es wird geschraubt: Die Größenverhältnisse zwischen DFDS-Fähre und Mensch werden hier besonders deutlich.
© dpa-Bildfunk, Foto: Stefan Sauer
20 | 20 Das Expeditionskreuzfahrtschiff "Crystal Endeavour" wird am 26. Juni 2021 in Stralsund von Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, getauft. Hier liegt es am Ausrüstungskai.
© picture alliance/dpa, Foto: Stefan Sauer