Erdbeerhof Rövershagen: Nur sechs Geflüchtete mit Arbeitserlaubnis
Unternehmer Robert Dahl, Chef von "Karls Erdbeerhof" in Rövershagen (Landkreis Rostock), fordert unbürokratische Arbeitsmöglichkeiten für Asylsuchende. Von 156 Geflüchteten, die der Landkreis Rostock seit März vergangenen Jahres in seiner Erntehelferunterkunft einquartiert habe, hätten nur sechs eine Arbeitserlaubnis, so Dahl in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Das ist doch Mist. Jeder weiß, dass Asylverfahren zwei, drei Jahre dauern, viel zu lange natürlich. Was spricht dagegen, diese Männer in der Zwischenzeit mit einer Arbeitsgenehmigung auszustatten? Sie könnte ja vorläufig sein", so der Unternehmer. "Einfach wäre es, wenn unsere Politiker mal aus ihren Büros rauskommen und diesen 150 Personen - verdammt nochmal - innerhalb von zwei Wochen eine Arbeitsgenehmigung ausstellen. Aber dann wird rumgeeiert, dann muss geprüft werden. Sollen sie prüfen. Aber warum muss das drei Jahre dauern?", so Dahl.
"Ohne Ausländer könnten wir dichtmachen"
Aus Sicht des Unternehmers ist Arbeit "ein sensationelles Mittel für die Integration". Positive Beispiele fänden sich zuhauf in seinem Unternehmen. In der Flüchtlingskrise ab 2015 habe er schon einmal sein Erntehelfercamp für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Aus dieser Zeit arbeiteten noch immer 80 Syrer in seinem Unternehmen. Sie seien voll integriert. Zwei seien sogar Teammanager und führten Mitarbeiter. Dahl betonte, dass der Einsatz ausländischer Mitarbeiter für ihn eine unternehmerische Notwendigkeit sei: "Ohne Ausländer könnten wir dichtmachen. Egal, was die AfD erzählt." Deutsche Erdbeerpflücker hätte er die letzten 50 Jahre noch nicht gesehen, so Dahl.