Geflüchtete im ländlichen Raum: Kann Integration besser gelingen?
Im vergangenen Jahr haben laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über 6.100 Menschen einen Asylantrag in Mecklenburg-Vorpommern gestellt. Untergebracht sind sie meist in Geflüchtetenunterkünften. Doch wenn diese nicht in größeren Städten liegen sondern im ländlichen Raum, sind die Herausforderungen besonders hoch. Das wurde am Abend auf einer Podiumsdiskussion in Bad Doberan deutlich, die vom Psychosozialen Zentrum Rostock organisiert wurde.
Ein Problem: Die fehlende Infrastruktur wie etwa Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten und Busverbindungen. Wenn kaum Busse oder Züge fahren, sei es eine Herausforderung für die Geflüchteten, Termine bei Ämtern wahrzunehmen oder zum Sprachunterricht zu kommen, hieß es.
Lösungsansätze diskutiert
Diskutiert wurde aber auch darüber, welche Lösungen es geben kann, um die Situation für Geflüchtete im ländlichen Raum zu verbessern. Hier wurde darauf hingewiesen, dass die Gründung von neuen Initiativen und Vereinen gar nicht immer notwendig ist. Bestehende Strukturen könnten genutzt werden. So sei es beispielsweise oftmals schon ein guter Schritt, wenn Sportvereine, Freizeitzentren oder Kirchengemeinden ihre Türen für Geflüchtete öffnen. Das Psychosoziale Zentrum Rostock versucht außerdem mit einem eigenen Projekt Geflüchtete besser zu unterstützen. Geflüchtete, die schon länger in Deutschland leben, sollen dabei als sogenannte Peer-Berater tätig sein und diejenigen, die neu ankommen an die Hand nehmen. Sie könnten dann den Zugang zu den Neuankömmlingen und auch zur Gesellschaft herstellen, so die Idee.