32. Jahrestag des Pogroms in Rostock-Lichtenhagen
Organisierte Neonazis und aufgehetzte Menschen griffen vor 32 Jahren über mehrere Tage das sogenannte "Sonnenblumenhaus" im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen an. Vom 22. bis 26. August 1992 richtete sich ihre Gewalt gegen Asylsuchende, unter anderem gegen vietnamesische Vertragsarbeiter. Das Pogrom stelle einen tiefen Einschnitt in der Rostocker Stadtgeschichte dar und präge Rostock bis heute, heißt es von der Stadtverwaltung. Seit vielen Jahren bemühen sich Stadt, Politik, Universität und Zivilgesellschaft um die Aufarbeitung der Ereignisse und um ein würdiges Gedenken an die rassistische Gewalt, heißt es weiter. Das Dokumentationszentrum "Lichtenhagen im Gedächtnis" beschäftigt sich seit 2015 mit der Aufarbeitung des Pogroms und koordiniert die jährlichen Gedenktage.
Veranstaltungen in der Hansestadt geplant
Es sind mehrere Gedenkveranstaltungen in den kommenden Tagen geplant. Unter anderem ein Vortrag und ein Gespräch im Peter-Weiß-Haus in Rostock mit dem Titel "Hoyerswerda, Lichtenhagen, Greifswald-Makarenkostraße? Rechte Gewalt und migrantischer Widerstand nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen". Am 26. August wird im Kino "li.wu" in Rostock der Film "Verharmlost und vergessen – Rechte Gewalt vor Rostock-Lichtenhagen" gezeigt. Danach gibt es ein Gespräch mit den Autorinnen Carolin Kock und Jette Studier.Im September gibt es außerdem in Rostock eine Dialogveranstaltung unter dem Motto "Gemeinsam erinnern. 32. Jahrestage des Pogroms in Lichtenhagen" sowie eine Buchvorstellung.