Neubrandenburg ehrt verstorbene Zwangsarbeiterinnen

In Neubrandenburg (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) sind am Frauentag traditionell Blumen und Kränze am Frauendenkmal auf dem Waldfriedhof niedergelegt worden. Seit 1975 werden damit verstorbene Frauen geehrt, die als Inhaftierte des Konzentrationslagers Ravensbrück in Neubrandenburg Zwangsarbeit leisten mussten. Zu den Teilnehmerinnen gehörte auch die Enkelin von Ernst und Rosa Thälmann, Vera Dehle-Thälmann. Sie ist Sprecherin des Freundeskreises Ravensbrück. Dort war im Nationalsozialismus ihre Großmutter im Konzentrationslager inhaftiert. Ihre Mutter war Zwangsarbeiterin in einer Außenstelle dieses Lagers in Neubrandenburg. Ohne die Solidarität der damals inhaftierten Frauen würde sie heute nicht leben, gab die 65-Jährige den mehr als 100 anwesenden Frauen und Männern mit auf den Weg. Für die Neubrandenburger Fraueninitaive war die Ehrung eine Mahnung an die Politik: Aufrüstung würde keine Probleme lösen. In Neubrandenburg wurden Hunderte Frauen bestattet, die ihr Leben vor 1945 als Zwangsarbeiterinnen verloren. 99 von ihnen aus 8 Ländern wurden identifiziert, die anderen wurden anonym bestattet.
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