Bundesgerichtshof muss Neubrandenburger Urteil prüfen
Drei Jahre lang wurde am Landgericht Neubrandenburg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) gegen eine mutmaßliche Drogenbande prozessiert. Vier Männer wurden zu Haftstrafen verurteilt. Gegen die Urteile haben beide Seiten Revision eingelegt. In dem Verfahren spielten Daten von verschlüsselten Telefonen eine Rolle. Der Fall hängt mit einer spektakulären Daten-Abfangaktion zusammen. Französische Ermittler hatten 2020 das als abhörsicher geltende Encrochat-Netz geknackt. Kriminalisten konnten so aufgezeichnete Daten entschlüsseln. Diese halfen in dem Fall in Neubrandenburg Drogengeschäfte nachzuweisen. Die vier Männer im Alter zwischen 42 und 62 Jahren sollen Kokain und andere Drogen in präparierten Autos aus den Niederlanden geholt und damit gehandelt haben. Der Vorwurf der bandenmäßigen Handlungen konnte nicht bewiesen werden. Letztlich wurde der Hauptangeklagte zu knapp 5 Jahren, sowie die beiden als Kuriere tätigen Männer zu kürzeren Haftstrafen verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte 8 Jahre Haft gefordert. Die Verteidigung hatte Freisprüche gefordert.