Wrack in Wismar: War es ein Wikingerschiff?
Im Hafen von Wismar ist ein archäologisches Projekt abgeschlossen worden, das Wissenschaftlern Einblicke in die Gründungszeit der Hansestadt vor rund 800 Jahren ermöglicht: die Bergung eines mittelalterlichen Schiffswracks. Noch am Freitag sollen die Überreste nach Schwerin gebracht und dort in großen Konservierungswannen eingelagert werden.
Landesarchäologe freut sich über fehlendes Puzzleteil
Experten sprechen von einem sehr seltenen Fund. Nach bisherigen Erkenntnissen ist das Schiff ungefähr im Jahr 1228 gebaut worden. Aus dieser Zeit gebe es nur sehr wenige Funde, sagte Landesarchäologe Detlef Jantzen. Er bezeichnete das Wrack als fehlendes Puzzleteil in der Geschichte des Schiffbaus. Der Zustand des Fundes sei aufgrund der Konservierung im Meeresgrund sehr gut.
Vieles deutet auf Schiff von Wikingern oder Slawen hin
Was den Schiffstyp betrifft, deute alles auf ein Wikinger- beziehungsweise Slawenschiff hin. Es ist etwa 25 Meter lang und 8 Meter breit. Ein internationales Forschungsteam hatte in den vergangenen Wochen die einzelnen hölzernen Teile aus dem Wasser geholt.
Wrack unter anderen Schiffsüberresten entdeckt
Das Wrack war im Sommer im Wismarer Hafen entdeckt worden - unter den Überresten von zwei anderen Schiffen, die ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert stammen. Auf diese Wracks waren Taucher bei der Suche nach Munition gestoßen. Sie lagen knapp zwei Meter tief vor der Wismarer Hafeneinfahrt. An dieser Stelle könnte es im Mittelalter eine Werft oder einen Liegeplatz gegeben haben, vermuten Experten.