Windhose und Großbrand: Das war 2022 im Westen Mecklenburgs los
Die Landwirte demonstrieren, die Fußballer helfen und ein Großbrand hält bundesweit die Politiker und die Ermittler in Atem. Und es gibt weitere bemerkenswerte Dinge, die sich 2022 zwischen Wismar und Dömitz, Zarrentin und Lübz ereignet haben.
Mehr als 350 Trecker machen sich im Januar von einem Gewerbegebiet am Stadtrand Schwerins aus auf in Richtung Staatskanzlei - ein acht Kilometer langer Konvoi. Die Bauern protestieren gegen die Düngelandesverordnung. Das Landwirtschaftsministerium möchte, dass in bestimmten Gebieten weniger gedüngt wird. Messungen hätten gezeigt, dass die Nitratwerte im Grundwasser zu hoch sind. Aus Sicht der Landwirte ist die Messtechnik nicht verlässlich. Sie fühlen sich an den Pranger gestellt.
MSV Pampow hilft ukrainischen Flüchtlingen
Anfang März starten die Fußballer des MSV Pampow einen Hilfskonvoi Richtung Ukraine. Im Mannschaftsbus: Lebensmittel, Medikamente, Hygieneartikel und Kleidung im Wert von 30.000 Euro. Sie fahren bis kurz vor die ukrainische Grenze. Dort herrscht seit wenigen Wochen Krieg. Auf der Rückfahrt nehmen die Pampower 45 Frauen und Kinder mit nach Deutschland.
Windhose knickt Bäume wie Streichhölzer
Im Juni gibt es Ärger bei den Open Air-Piraten in Grevesmühlen. Während der Generalprobe stellen die Behörden Grenzwertüberschreitungen fest. Nach 20 Uhr sind nur fünf Kanonenschüsse erlaubt, gezählt wurden 15. Konsequenz: 20.000 Euro Strafe. In Dömitz wütet im Juli eine Windhose. Nach 15 Minuten klaffen Löcher in den Dächern, Baumstämme liegen umgeknickt wie Streichhölzer am Boden, parkende Autos sind buchstäblich zerdrückt. Die Anwohnerin Rosemarie Stiller: "Auf einmal gab es einen Knall, das Gewitter ging los. Und binnen paar Sekunden hat man gemerkt: Es wurde stürmisch. Der ganze Regen kam wie eine Druckwelle. Dann gab's einen Knall, wir sind in die Gartenlaube rein, weil die ersten Bäume hier umgefallen sind. Wir haben gezittert, wir haben geschrien, wir wussten ja nicht, was los war." Verletzt wurde niemand, aber der Sachschaden beträgt mehrere hunderttausend Euro.
Wismar feiert "Nosferatu"
Den Sommer über feiern dieWismarer den Stummfilmklassiker "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens"mit Theater- oder Kinoaufführungen, Konzerten oder gruseligen Stadtführungen. Denn der Stummfilm rund um den Grafen Orlok wurde vor 100 Jahren teilweise in der Hansestadt gedreht.
Flüchtlingsunterkunft brennt nieder
In der Nacht vom 19. auf den 20. Oktoberbrennt in Groß Strömkendorf eine Flüchtlingsunterkunft. Die 14 Bewohner und drei Betreuer können sich retten. Am Abend nach der Brandnacht besucht Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Einsatzkräfte vor Ort. Knapp einen Monat später wird ein Tatverdächtiger festgenommen: ein 32-jähriger Feuerwehrmann. Das Amtsgericht Schwerin erlässt Haftbefehl wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung in einem Fall sowie der Brandstiftung in drei weiteren Fällen. Anhaltspunkte für eine politisch motivierte Tat gebe es nicht, so die Staatsanwaltschaft.
Drei Krankenhäuser unter einem Dach
Landrat Stefan Sternberg (SPD) kündigt an: Die LuP-Kliniken kommen. "LuP" steht für "Landkreis Ludwigslust-Parchim" und der sah seine medizinische Versorgung bislang als gefährdet an. Von Januar 2023 an sollen die Krankenhäuser Ludwigslust, Hagenow und Crivitz unter einem Dach vereint werden. Das soll Geld sparen.15 Millionen Euro nehmen der Landkreis und das Land für den neuen Krankenhausverbund in die Hand.