Widerstand gegen LNG-Terminals im Nordosten
Nachdem sich der Landrat von Vorpommern-Rügen, Stefan Kerth (SPD), gegen das geplante Terminal vor Rügen ausgesprochen hatte, legte die Deutsche Umwelthilfe Widerspruch gegen das LNG-Projekt in Lubmin ein.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will gegen den Betrieb eines Terminalschiffs für Flüssiggas (LNG) im Hafen von Lubmin vorgehen. Der Verein legte nach eigenen Angaben Widerspruch beim zuständigen Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern ein. Die Landesverbände von BUND, NABU und WWF unterstützen das Vorhaben. Die Verbände haben sich auf eine enge Zusammenarbeit bei ihrem Widerstand gegen LNG-Pläne im Nordosten verständigt
Bündnis sieht Genehmigung als rechtswidrig an
Für den DUH-Bundesgeschäftsführer, Sascha Müller-Kraenner, ist die Genehmigung für das Terminal in Lubmin rechtswidrig erteilt worden. Wesentliche Projektbestandteile seien nicht auf ihre Umweltfolgen geprüft worden. Das neue Bündnis aus DUH, BUND, NABU und WWF fordert außerdem den Stopp der Planungen für ein Importterminal vor der Küste Rügens sowie für den Bau einer neuen Offshore-Pipeline durch den ökologisch hochsensiblen Greifswalder Bodden. Dafür wolle das Bündnis alle Rechtsmittel ausschöpfen, so Müller Kraenner.
Rückschritt für Energiewende und Naturschutz
Laut Rica Münchberger, Geschäftsführerin des NABU Mecklenburg-Vorpommern, zementiere der Bau von LNG-Terminals in der Ostsee die Nutzung fossiler Energieträger. "Deutschland begibt sich damit in neue, langjährige Abhängigkeiten, wodurch die notwendige Energiewende blockiert wird", so Münchberger. Die NABU-Geschäftsführerin kritisiert auch die "Ignoranz der Politik gegenüber der ökologischen Belastungsgrenze der Ostsee". Dem schließt sich der BUND Mecklenburg-Vorpommern an. "Die Blitzgenehmigung für das schwimmende LNG-Terminal im Lubminer Hafen nach dem LNG-Beschleunigungsgesetz gefährdet Natur und Umwelt", sagte BUND-Geschäftsführerin Corinna Cwielag.
Unterstützung aus der Kommunalpolitik
In einem verbreiteten Statement hatte sich auch der Landrat von Vorpommern-Rügen, Stefan Kerth (SPD), gegen das geplante LNG-Terminal vor der Insel Rügen ausgesprochen. Er schreibt, der derzeitige Informationsstand zu den Auswirkungen des Projekts auf das Leben und den Tourismus auf der Insel sei unzureichend. In einer viel zu kurzen Zeit solle über die Entwicklung einer Region entschieden werden, so Kehrt weiter. Zu den offenen Fragen zählen für Kerth etwa die Verhältnismäßigkeit des Baus, die erwartbaren Geräuschemissionen oder ein Ausgleich für die Region.