Weitere tote Robbe an der Küste Rügens gefunden
Auf Rügen ist erneut eine verendete Robbe entdeckt worden. Damit steigt die Zahl der seit Anfang Oktober gefundenen toten Tiere auf 27. Ersten Untersuchungen zufolge sollen die Säugetiere ertrunken sein.
Erneut ist auf Rügen eine tote Kegelrobbe entdeckt worden. Der Kadaver sei am Samstagabend am Strand zwischen Sassnitz und Mukran gefunden worden, hieß es vom Meeresmuseum in Stralsund. Das Tier soll geborgen und untersucht werden, um zu klären, woran es gestorben ist. Wer eine tote Robbe finden, kann den Fund telefonisch beim Meeresmuseum melden.
Hinweise auf Ertrinken als Todesursache
Seit Anfang Oktober wurden damit an der Ostküste Rügens sowie in Freest und Lubmin 27 tote Robben entdeckt. Nach Untersuchungen im Stralsunder Meeresmuseum deutet vieles darauf hin, dass einige der Tiere ertrunken sind. Wie die Kuratorin für Meeressäuger, Judith Denkinger, NDR 1 Radio MV sagte, wurde bei einem Tier eine frische Verletzung durch eine Einschnürung festgestellt. Bei den anderen Robben gab es keine sichtbaren Anzeichen für die Todesursache. Infektionskrankheiten konnten bereits bei sieben Tieren ausgeschlossen werden.
Untersuchungen bis Ende November
Bei drei Robben deutet Wasser in der Lunge auf Ertrinken hin. Möglicherweise haben sich die Tiere in Fischernetzen verfangen. Dafür liegen jedoch noch keine eindeutigen Beweise vor. Die Untersuchungen werden voraussichtlich bis Ende November dauern. Aufgrund der ungewöhnlich hohen Anzahl toter Robben erstattete das Meeresmuseum Anzeige gegen Unbekannt. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz aufgenommen. Laut Judith Denkinger ist die Anzahl toter Kegelrobben in diesem Jahr besorgniserregend hoch. Als "Rekordjahr" galt bislang 2017. Damals waren innerhalb von zwei Monaten 23 Tiere verendet.
Kegelrobben galten als nahezu ausgestorben
Die Kegelrobbe war in der deutschen Ostsee seit den 1920er Jahren nahezu ausgestorben. Sie ist nach dem Bundesartenschutz- und dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. In den vergangenen Jahren hat sich ihr Bestand wieder erholt, und die Tiere, die bis zu 2,5 Meter groß und über 200 Kilogramm schwer werden können, sind mittlerweile auch wieder vor den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns anzutreffen.